dem sie in Frankreich am 24. Februar 1871 erzwungen haben bei der provisorischen Regierung, die Republik zu proklamieren, haben sie sofort die Forderung gestellt: Wir verlangen, daß diesmal eine soziale Republik in Frankreich eingerichtet wird, in der es für jedermann Zuckererbsen und Brot genug geben soll. Und, Parteigenossen, damals marschierten die französischen Proletarier auf den Straßen von Paris mit einer schwarzen Fahne, auf der geschrieben stand: Arbeiter, lebt oder empfangt den Tod! Die provisorische Regierung, die damals die größte Furcht vor dem versammelten Proletariat auf der Straße hatte, versprach, die sozialistische Republik einzurichten und jedem Brot und Arbeit zu sichern: Sie müsse aber dazu einige Zeit haben. Die Herrschaften wußten aber, daß das Feld nach 3 Monaten anders aussehen werde, sie mußten Zeit gewinnen, um die blauen Bohnen zu sammeln, mit denen sie die Hungernden füttern wollten. Parteigenossen! Die Proletarier erklärten damals die denkwürdigen historischen Worte durch den Mund eines der Ihren, eines der ersten und besten Arbeiter von Paris. Sie erklärten damals der versammelten provisorischen Regierung: Gut, meine Herren, wir geben euch die Zeit, wir hungern die 3 Monate, wir, das Proletariat von Paris, aber wir wollen die soziale Republik haben. Es kamen 3 Monate furchtbarster Not, und sie haben sie ausgehalten, weil sie glaubten, sie bekämen die berühmte soziale Republik, die für jedermann Brot und Arbeit haben sollte, und als die 3 Monate um waren, da erschien nicht Brot und Arbeit der sozialen Republik, sondern es erschien die Nationalgarde auf der Straße, da erschien die Armee auf der Straße, und da gab es die berühmten Junikämpfe und Junischlächtereien, die während dreier Tage und dreier Nächte im Blute den Wahn der sozialen Republik zu ersticken suchten.
Aber, Parteigenossen, schon damals hat sich gezeigt, daß die Masse vor keinen Opfern zurückschreckt. Damals gab es keine Kassen, um die Proletarier 3 Monate zu erhalten, damals gab es keine Gewerkschaften, keine Organisation, um sie in ihrer Kampfesstimmung aufrechtzuerhalten. Wie erst müßte heutzutage unser Augenmerk darauf hingerichtet sein, für alle Kämpfe die Opfer zu bringen, die nötig sein sollen, nachdem wir solche gewaltige Kulturarbeiten der deutschen Gewerkschaften und der deutschen Sozialdemokratie hinter uns haben! Um diesen Geist, um diesen Idealismus aus der Masse hervorzurufen, brauchen wir nichts anderes, als immer wieder darauf hinzuweisen, daß die Kämpfe, die wir jetzt führen, daß alle Massenstreiks, die wir vor uns haben, nichts anderes sind als eine notwendige geschichtliche Etappe zur endgültigen Befreiung vom Kapitalismus, zur sozialistischen Gesellschaftsordnung.