Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 2, 6., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2004, S. 185

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einige Beispiele heraus. In der Stadt Samara haben die Buchdrucker in sämtlichen Privatdruckereien den Achtstundentag durchgesetzt, zugleich damit die Abschaffung der Geldstrafen, eine bedeutende Erhöhung der Stücklöhne, Verbesserung der Arbeitsräume, regelmäßige Lohnauszahlung, Zusicherung der Hälfte des üblichen Lohnes im Krankheitsfall bis zur Dauer von vier Monaten, endlich volle Lohnauszahlung für die Streiktage, die zu dieser Abmachung geführt hatten. In der Stadt Orel errangen die Buchdrucker den Achtstundentag, einen Lohnzuschlag von 20 Prozent, Erhöhung der Akkordlöhne um 100 Prozent und die Schaffung eines paritätischen Einigungsamtes. In Odessa im Mai/Juni 1906 setzten die Buchdrucker nach einem Generalstreik den Achtstundentag durch, daneben Lohnerhöhungen von 10 bis 40 Prozent und Abschaffung der Überstunden. In Jekaterinoslaw beschloß die Gewerkschaft der Buchdrucker außer dem Achtstundentag für die nächste Aufgabe der Lohnkämpfe die völlige Neuorganisierung der ärztlichen Hilfe für die Gesellen, und zwar so, daß die Verwaltung der Krankenkassen ausschließlich den Arbeitern zugesichert, die Kosten aber ausschließlich dem Unternehmertum auferlegt werden. Im Sommer des laufenden Jahres war in den meisten Städten des Zarenreiches von dem Buchdruckerverband ein neuer kräftiger Vorstoß gemacht worden, um auf dem Wege der Generalstreiks den Achtstundentag und daneben speziell die Sonntagsruhe auch in den Zeitungsdruckereien durchzusetzen. Die meisten dieser Generalstreiks verliefen ganz oder teilweise siegreich, so daß heute die Sonntagsruhe im Gewerbe so ziemlich vorherrschend und der Achtstundentag zweifellos auf seinem Triumphzug begriffen ist.

Nicht genug damit. Eines der Hauptziele der gewerkschaftlichen Kämpfe im Buchdruckergewerbe wie auf allen anderen Gebieten in Rußland ist die Anerkennung der Arbeitervertretung in jeder Werkstatt, der Fabrikausschüsse, durch die der Hausherrnstandpunkt des Unternehmertums gebrochen wird. Die hartnäckigsten und opferreichsten Kämpfe sind – außer um den Achtstundentag – um die Anerkennung dieser Arbeiterdelegierten geführt worden. Und auch darin sind die russischen Buchdrucker in den meisten Fällen siegreich geblieben. Um nur eine Probe anzuführen, wollen wir einige Auszüge aus der Tarifvereinbarung der Moskauer Buchdrucker mit dem Unternehmertum zitieren:

„1. Die Frage darüber, wie die Fabrik zur Wahl der Arbeitervertreter eingeteilt werden soll, wird in der allgemeinen Fabrikversammlung der Arbeiter entschieden. Die allgemeine Versammlung zu diesem Zweck wird auf Wunsch eines Zehntels der beschäftigten Arbeiter einberufen und in

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