Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 2, 6., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2004, S. 170

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Teilerscheinung entspricht. Ein solcher Umschwung wird, wie es nicht anders gehen kann, eine heftige Opposition eines Teils der Gewerkschaftsbeamten[1] hervorrufen. Allein es ist hohe Zeit, daß die sozialdemokratische Arbeitermasse lernt, ihre Urteilsfähigkeit und Aktionsfähigkeit zum Ausdruck zu bringen und damit ihre Reife für jene Zeiten großer Kämpfe und großer Aufgaben darzutun, in denen sie, die Masse, der handelnde Chorus, die Leitungen nur die „sprechenden Personen“,[2] die Dolmetscher des Massenwillens sein sollen.

Die Gewerkschaftsbewegung ist nicht das, was sich in den vollkommen erklärlichen, aber irrtümlichen Illusionen der paar Dutzend[3] Gewerkschaftsführer spiegelt, sondern das, was im Bewußtsein der großen Masse der für den Klassenkampf gewonnenen Proletarier lebt. In diesem Bewußtsein ist die Gewerkschaftsbewegung ein Stück der Sozialdemokratie. „Und was sie ist, das wage sie zu scheinen.“

Petersburg, 15. September 1906

Rosa Luxemburg: Massenstreik, Partei und Gewerkschaften.
Hamburg 1906. (Als Ms. gedruckt.)

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[1] 1. Auflage: Gewerkschaftsführer.

[2] 1. Auflage: eingefügt „d. h.“.

[3] 1. Auflage: einer Minderheit der.