mittel, als Verkörperung des Reichtums. Allein erst in der Form des Metallgeldes kommt die Bestimmung des Geldes auch in seiner äußeren Erscheinung zum Ausdruck. Wir haben gesehen: Der Austausch beginnt mit dem einfachen Tausch von zwei beliebigen Arbeitsprodukten. Er kommt zustande, weil der eine Produzent – die eine Gemeinde oder der Stamm – nicht ohne die Arbeitsprodukte anderer gut auskommen kann. Sie helfen einander mit ihren Arbeitserzeugnissen aus, indem sie sie tauschen. Mit der Häufigkeit und Regelmäßigkeit solcher Tauschgeschäfte stellt sich je ein Produkt als besonders bevorzugt, weil allgemein begehrt, heraus, und dieses wird zum Vermittler aller Tauschgeschäfte, zur allgemeinen Ware. An sich könnte jedes Arbeitsprodukt zu einer solchen Ware, das heißt zum Gelde werden: Stiefel oder Hüte, Leinwand oder Wolle, Vieh oder Korn, und wir sehen auch, daß verschiedenste Waren zeitweise diese Rolle spielten. Welche Ware gerade gewählt wird, hängt nur von den besonderen Bedürfnissen oder von der besonderen Beschäftigung des Volkes ab.
Das Vieh wird zunächst allgemein beliebt als nützliches Produkt, als Lebensmittel. Mit der Zeit aber wird es hauptsächlich als Geld begehrt und genommen. Denn als solches dient das Vieh jedermann dazu, die Früchte seiner Arbeit in einer solchen Form aufzubewahren, die jederzeit austauschbar gegen jedes beliebige Arbeitsprodukt der Gesellschaft ist. Das Vieh, sagten wir, ist im Unterschied von allen anderen Privatprodukten das einzige direkt gesellschaftliche, weil jederzeit unbeschränkt austauschbare Produkt. Aber im Vieh kommt doch noch die Doppelnatur der Geldware stark zum Ausdruck: Ein Blick auf das Vieh zeigt, daß es doch, trotzdem es allgemeine Ware, gesellschaftliches Produkt ist, zugleich ein einfaches Lebensmittel ist, das man schlachten und verzehren kann, ein gewöhnliches Produkt der menschlichen Arbeit, der Arbeit des Hirtenvolks. In der Goldmünze hingegen ist schon jede Erinnerung an die Herkunft des Geldes von einem einfachen Produkt verschwunden. Das geprägte Goldscheibchen ist an sich zu nichts anderem tauglich, hat gar keinen anderen Gebrauch, denn als Tauschmittel, als allgemeine Ware zu dienen. Es ist überhaupt nur noch Ware insofern, als es auch wie jede andere Ware Produkt der menschlichen Arbeit ist, der Arbeit des Goldgräbers und des Goldschmieds, aber es hat jeden Privatgebrauch als Lebensmittel verloren, es ist eben nichts als ein Stück menschliche Arbeit ohne jede für das Privatleben nützliche und gebräuchliche Form, es hat gar keinen Gebrauch mehr als privates Lebensmittel, Nahrung, Kleidung oder Schmucksache oder was es sei, es hat nur noch den rein gesellschaftlichen Gebrauch zum