Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 263

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stellung v. Kirchmanns und Woronzows, daß es sich darum handelt, ein gewisses Quantum Mehrwert zu vertilgen, vom Erdboden zu verwischen, er ahnt nicht, daß es sich um die Realisierung, um die Warenmetamorphose, also gerade um die „veränderte Gestalt“ des Mehrwerts handelt.

So gelangt Bulgakow schließlich, wenn auch durch eine andere Straße, nach demselben Rom wie Struve: Er verkündet die Selbstgenügsamkeit der kapitalistischen Akkumulation, die selbst ihre Produkte verschlinge, wie Kronos seine Kinder, und sich aus sich selbst immer mächtiger gebäre. Von hier aus blieb nur noch ein Schritt zur Rückkehr vom Marxismus zur bürgerlichen Ökonomie. Diesen Schritt hat glücklich Tugan-Baranowski vollzogen.

Dreiundzwanzigstes Kapitel. Die „Disproportionalität“ des Herrn Tugan-Baranowski

Wir behandeln diesen Theoretiker zum Schluß – obwohl er seine Auffassung in russischer Sprache schon 1894, vor Struve und Bulgakow, formuliert hatte –, teils weil er erst später in deutscher Sprache seine Theorie in den „Studien zur Theorie und Geschichte der Handelskrisen in England“ 1901 und in den „Theoretischen Grundlagen des Marxismus“ 1905 in reifer Form entwickelt hat, teils weil er derjenige ist, der aus den gemeinsamen Prämissen der genannten marxistischen Kritiker die weitgehendsten Konsequenzen gezogen hat.

Auch Tugan-Baranowski geht wie Bulgakow von der Marxschen Analyse der gesellschaftlichen Reproduktion aus. Auch er hat erst in dieser Analyse den Schlüssel gefunden, um sich in dem ganzen verworrenen und verwirrenden Komplex von Problemen zurechtzufinden. Während aber Bulgakow als begeisterter Adept der Marxschen Lehre diese nur getreu zu entwickeln sich bemüht und seine Schlüsse einfach dem Meister imputiert, belehrt Tugan-Baranowski umgekehrt Marx, der es nicht verstanden habe, seine eigene glänzende Untersuchung des Reproduktionsprozesses zu verwerten. Der wichtigste allgemeine Schluß, zu dem Tugan auf Grund der Marxschen Sätze gelangt und den er zum Angelpunkt seiner ganzen Theorie macht, ist der, daß die kapitalistische Akkumulation – entgegen der Annahme der Skeptiker – nicht bloß bei den kapitalistischen Formen des Einkommens und der Konsumtion möglich, sondern daß sie von Einkommen und Konsumtion überhaupt unabhängig sei. Nicht die Konsumtion – die Produktion selbst sei ihr eigener bester Absatz. Deshalb sei Produktion mit Absatz identisch und, da die Produktionsausdehnung an

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