wie bei den Beherrschten und die Geburt einer ganz neuen Gesellschaftsformation, in der das Privateigentum mit der Ungleichheit und Ausbeutung, einander gegenseitig erzeugend, zugleich auf die Welt kommt. Und so mündet die Geschichte der alten Markgenossenschaft im klassischen Altertum einerseits in den Gegensatz einer verschuldeten Masse von Kleinbauern zu dem Adel, der sich den Militärdienst, die öffentlichen Ämter, den Handel und die ungeteilten Gemeindeländereien als Großgrundbesitz angeeignet hat, andererseits in den Gegensatz zwischen dieser Gesellschaft der Freien im ganzen und den ausgebeuteten Sklaven. Von jener mannigfaltig abgestuften Form der naturalwirtschaftlichen Ausbeutung kriegerisch Unterworfener durch eine Gemeinde war nur ein Schritt zur Einführung gekaufter Sklaven durch einzelne. Und diesen Schritt hat in Griechenland der Seeverkehr und der internationale Handel mit seinen Folgen in den Küsten- und Inselstaaten rasch vollzogen. Auch Ciccotti unterscheidet zwei Typen der Sklaverei: „Die älteste, bedeutendste und ausgebreitetste Form wirtschaftlicher Dienstbarkeit“, sagte er, „die wir auf der Schwelle der griechischen Geschichte finden, ist nicht die Sklaverei, sondern eine Form von Hörigkeit, die ich fast Vasallentum nennen möchte. So bemerkte Theopomp: ,Als erste unter allen Hellenen nach den Thessaliern und den Lazedämoniern benutzten die Chioten (Einwohner der kleinasiatischen Insel Chios) Sklaven, aber sie erwarben sie nicht in derselben Weise wie jene ... Man kann sehen, daß die Lazedämonier und die Thessalier ihre Sklavenklasse aus Hellenen gebildet haben, die vor ihnen den Boden bewohnten, den sie jetzt besitzen, so daß sie die Achäer, die Thessalier, die Perreben und die Magneten in ihren Dienst zwangen und die Unterworfenen Heloten und Penesten nannten. Die Chioten dagegen erwarben Barbaren (Nichtgriechen) als Sklaven und bezahlten für sie einen Preis.‘ Und der Grund des Unterschieds“, fügte Ciccotti mit Recht hinzu, „lag in dem verschiedenen Entwicklungsgrade der Binnenvölker auf der einen und der Inselvölker auf der anderen Seite. Das absolute Fehlen oder die Unbedeutendheit des angehäuften Reichtums sowie die mangelhafte Entwicklung des Handelsverkehrs schlossen in dem einen Lande eine direkte und wachsende Produktion der Besitzer wie die direkte Verwendung von Sklaven aus und führten statt dessen zu der mehr rudimentären Form des Tributs und zu einer Arbeitsteilung und Klassenbildung, die aus der herrschenden Klasse ein Heer in Waffen und aus der unterworfenen einen Ackerbauernstand machte.“[1]
Die innere Organisation des peruanischen Inkastaates hat uns eine wich-
[1] C., S. 37 f. [Ettore Ciccotti: Der Untergang der Sklaverei im Altertum, Berlin 1910, S. 37.] 664. – [Fußnote im Original]