Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 548

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genannte schwere Industrie: die Maschinenproduktion und die Metallbearbeitung; das Rückgrat dieser sind aber Metallerze. Deutschland verbraucht (1913) jährlich etwa 17 Millionen Tonnen Roheisen. Seine eigene Gewinnung an Roheisen beträgt gleichfalls 17 Millionen Tonnen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, die deutsche „Volkswirtschaft“ decke so ziemlich ihren Bedarf an Eisen selbst. Zur Gewinnung von Roheisen gehören aber Eisenerze, und da finden wir, daß die eigene Förderung Deutschlands nur etwa 27 Millionen Tonnen zum Werte von über 110 Millionen Mark beträgt, während 12 Millionen Tonnen höherwertige Eisenerze für mehr als 200 Millionen Mark, Erze, ohne die die deutsche Metallindustrie gar nicht auskommen könnte, aus Schweden, Frankreich und Spanien bezogen werden.

Ungefähr dasselbe Bild sehen wir in bezug auf die anderen Metalle. Bei einem Jahresverbrauch von 220 000 Tonnen Zink hat Deutschland eine Eigengewinnung von 270 000 Tonnen, von denen 100 000 Tonnen ausgeführt werden, während mehr als 50 000 Tonnen fremden Metalls den deutschen Bedarf mit decken müssen. Die benötigten Zinkerze werden wiederum nur zum Teil in Deutschland gefördert: nämlich etwa eine halbe Million Tonnen im Werte von 50 Millionen Mark. 300 000 Tonnen höherwertige Erze für 40 Millionen Mark müssen vom Auslande bezogen werden. An Blei führt Deutschland 94 000 Tonnen fertigen Metalls und 123 000 Tonnen Erze ein. Endlich was das Kupfer betrifft, so ist die deutsche Produktion bei einem Jahresverbrauch von 241 000 Tonnen mit ganzen 206 000 Tonnen auf die Einfuhr[1] vom Auslande angewiesen. Vollends wird Zinn ganz von auswärts bezogen. – Sperren Sie Deutschland dauernd von der Welt ab, und mit dieser Zufuhr der wertvollsten Metalle sowie mit dem enormen Absatz der deutschen Eisenerzeugnisse und deutscher Maschinen im Auslande schwindet die Existenzbasis der deutschen Metallbearbeitung, die 662 000 Arbeiter beschäftigt, und der Maschinenindustrie, bei der 1 130 000 Arbeiter und Arbeiterinnen ihr Brot finden. Mit der Metall- und Maschinenindustrie müßte aber eine ganze Reihe anderer Gewerbezweige, die von jenen Rohstoffe und Werkzeuge beziehen, wie auch solcher, die ihnen Roh- und Hilfsstoffe liefern, namentlich also der Kohlenbergbau, wie endlich auch solcher, die für die gewaltigen Arbeiterarmeen dieser Industriezweige Lebensmittel produzieren, zusammenbrechen.

Erwähnen wir nur noch die chemische Industrie mit ihren 168 000 Arbeitern, die für die ganze Welt produziert. Erwähnen wir die Holzindu-

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[1] In der Quelle: Ausfuhr.