in jenen, mit deren Wirtschaftsleben sich die Nationalökonomie ausschließlich befaßt. Alle diese Länder produzieren füreinander, zum Teil auch für die entlegensten Weltteile, lassen sich aber auch ihrerseits auf Schritt und Tritt Erzeugnisse sämtlicher Weltteile bei Konsumtion wie bei Produktion zunutze kommen.
Wie soll man angesichts eines so enorm entwickelten gegenseitigen Austausches die Grenzen zwischen der „Wirtschaft“ eines Volkes und der eines anderen ziehen, von ebenso vielen „Volkswirtschaften“ sprechen, als wären es ökonomisch ganz für sich zu betrachtende Gebiete?
Nun, der zunehmende internationale Warenaustausch ist freilich keine Entdeckung, die etwa den bürgerlichen Gelehrten unbekannt wäre. Die offiziellen statistischen Erhebungen mit ihren alljährlich veröffentlichten Berichten haben die einschlägigen Tatsachen längst zum Gemeingut aller Gebildeten gemacht; der Geschäftsmann, der Industriearbeiter kennt sie überdies aus dem täglichen Leben. Die Tatsache des rapid zunehmenden Welthandels ist heute so allgemein bekannt und anerkannt, daß sie nicht mehr bestritten oder angezweifelt werden kann. Allein, wie wird diese Tatsache von den Fachgelehrten der Nationalökonomie aufgefaßt? Als rein äußerer loser Zusammenhang, als Ausfuhr des sogenannten „Überschusses“ in den Erzeugnissen eines Landes über den eigenen Bedarf und als Einfuhr des zur eigenen Wirtschaft „etwa Fehlenden“ – ein Zusammenhang, der sie durchaus nicht hindert, nach wie vor von der „Volkswirtschaft“ und der „Volkswirtschaftslehre“ zu sprechen.
So verkündet zum Beispiel Professor Bücher, nachdem er uns des langen und breiten über die heutige „Volkswirtschaft“ als die höchste und letzte Entwicklungsstufe in der Reihe der geschichtlichen Wirtschaftsformen belehrt hat:
„Es ist ein Irrtum, wenn man aus der im liberalistischen Zeitalter erfolgten Erleichterung des internationalen Verkehrs schließen zu dürfen meint, die Periode der Volkswirtschaft gehe zur Neige und mache der Periode der Weltwirtschaft Platz ... Gewiß sehen wir heute in Europa eine Reihe von Staaten, welche der nationalen Selbständigkeit in ihrer Güterversorgung insofern entbehren, als sie erhebliche Mengen ihrer Nahrungs- und Genußmittel aus dem Auslande zu beziehen genötigt sind, während ihre industrielle Produktionsfähigkeit weit über das nationale Bedürfnis hinausgewachsen ist und dauernd Überschüsse liefert, die auf fremden Konsumtionsgebieten ihre Verwertung finden müssen. Aber das Nebeneinanderbestehen solcher Industrie- und Rohproduktionsländer, die gegenseitig aufeinander angewiesen sind, diese ,internationale Arbeitsteilung‘ ist