Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 503

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von mir hervorgehoben – R. L.) [Karl Marx: Theorien über den Mehrwert, Zweiter Teil. In: Karl Marx/Friedrich Engels: Werke, Bd. 26.2, S. 485.]

Das heißt also: Marx setzt die Absatzerweiterung, die Möglichkeit der Akkumulation voraus und untersucht nur, in welche Vorgänge sich alsdann der Prozeß auflöst. Einer davon sei die Anspannung von neuen Arbeitskräften, und dazu sei natürlich das Wachstum der Arbeiterbevölkerung nötig. Daraus macht Bauer: Damit Akkumulation stattfindet, genügt es, daß die Arbeiterbevölkerung wächst, ja die Akkumulation findet statt, weil die Arbeiterbevölkerung wächst. Der objektive Sinn und Zweck der Akkumulation und ihres „Mechanismus“ ist, sich dem Wachstum der Arbeiterbevölkerung anzupassen.

Damit der Mensch leben kann, ist Bedingung, daß er Luft atmet. Daraus Schluß à la Bauer: Der Mensch lebt von der Luft, er lebt, damit er Luft atmen kann, sein ganzer Lebensprozeß ist nichts als eine „selbsttätige“ Anpassung seines Körpermechanismus an das Einatmen und Ausatmen. Herrliche Resultate des Herumfahrens mit der Stange in der Luft der abstrakten Spintisiererei!

Hier hört aber der Spaß auf, denn die Sache ist wahrlich alles andere als heiter. Es handelt sich nämlich gar nicht mehr um meine Wenigkeit und mein Buch, sondern um die Elementarsätze der eigenen Lehre von Marx. Jetzt können auch wir die nebligen und steilen Höhen des dritten Bandes des „Kapitals“ und der „Theorien über den Mehrwert“ verlassen, die dem marxistischen Publikum mit geringen Ausnahmen leider unbekannt geblieben sind, und kehren zum ersten Bande des „Kapitals“ zurück, der die eigentliche nationalökonomische Basis der Sozialdemokratie bis jetzt gebildet hat. Hier kann jeder Leser, dem der erste Band des Marxschen Hauptwerkes bekannt ist, mit leichter Mühe die ganze Bauersche Konstruktion selbst nachprüfen; er braucht nur das 23. Kapitel aufzuschlagen, um auf S. 602 (der vierten Auflage) zu lesen:

„Für die moderne Industrie mit ihrem zehnjährigen Zyklus ... wäre es in der Tat ein schönes Gesetz, welches die Nachfrage und Zufuhr von Arbeit nicht durch die Expansion und Kontraktion des Kapitals, also nach seinen jedesmaligen Verwertungsbedürfnissen regelte ..„ sondern umgekehrt die Bewegung des Kapitals von der absoluten Bewegung der Bevölkerungsmenge abhängig machte. Dies jedoch ist das ökonomische Dogma.“[1] [Hervorhebungen – R. L.] Marx meint das alte „Dogma“ der

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[1] Karl Marx: Das Kapital, Erster Band. In: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke, Bd. 23, S. 666 f.