Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 470

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prüfen, und versichert uns, daß auch dann alles zur allgemeinen Zufriedenheit verlaufen würde. Schade, daß Bauer es nicht der Mühe wert hielt, die Bagatelle selbst noch zu erledigen, statt genau wie die anderen Rechenmeister gerade dort die kunstvolle Rechnerei abzubrechen und uns wegen dringender Abhaltungen zu verabschieden, wo die eigentliche Beweisführung beginnen sollte.[1] Erst dann wäre wenigstens ein arithmetischer „Beweis“ für die Bauersche Behauptung geliefert. Das, was er jetzt geliefert hat, ist nicht mehr Hilfsmittel wissenschaftlicher Analyse, sondern Pfuscherei, die nichts aufklären und nichts beweisen kann.

Bis jetzt habe ich den ökonomischen Inhalt der Bauerschen Tabellen noch mit keinem Wort berührt, ich habe nur an einigen Beispielen zu zeigen gesucht, welche Methoden Bauer anwendet und wie er seine eigenen Bedingungen einhält. Ich ging auch so genau auf seine Manipulationen ein, nicht um über die Unbeholfenheiten seiner schematischen Operationen billige Triumphe zu feiern. Manche seiner Klippen ließen sich durch etwas geschickter konstruierte Tabellen, worin z. B. Tugan-Baranowski ein großer Meister vor dem Herrn ist, leicht umschiffen – ohne freilich in der Sache selbst vielmehr zu beweisen. Worauf es aber ankommt, ist die Art und Weise, wie Bauer das Marxsche Schema verwendet, ist die Tatsache, daß jene Verwirrung, die Bauer in seinen Tabellen anrichtet, doch auch deutlich verrät, wieviel er mit dem Marxschen Schema anzufangen weiß.

Der Kollege Bauers in der „Sachverständigkeit“, Eckstein, mag ihn abkanzeln über „gründliche Verkennung der Marxschen Schemata“, über die totale „Unfähigkeit, mit den Marxschen Schemata“ zu arbeiten usw. Ich begnüge mich damit, diese paar Proben hervorzuheben, nicht weil ich Bauer so grausam richten wollte, wie sein austromarxistischer Kollege, sondern weil Bauer naiv erklärt:

„Rosa Luxemburg bescheidet sich damit, auf die Willkürlichkeiten der Marxschen Schemata hinzuweisen ... Wir ziehen es vor, für Marxens Gedankengang eine angemessene Veranschaulichung zu suchen und an einem von der Willkür befreiten Schema unsere Untersuchung zu führen. Darum haben wir hier Schemata aufgestellt, die, sobald man die Voraussetzung einmal annimmt, nichts Willkürliches mehr enthalten, deren Größen vielmehr mit zwingender Notwendigkeit auseinander folgen.“ (1. c., S. 837.)

Nun, Bauer wird mir verzeihen, daß ich nach den angeführten Proben doch lieber bei dem unkorrigierten Marx und seinen „Willkürlichkeiten“

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[1] Pannekoek sagt, nachdem er seine Tabellen gleichfalls mit rascher wachsendem Kapital, aber mit unveränderlicher Mehrwertrate zusammengerechnet hat: „In ähnlicher Weise wie oben ließe sich auch eine allmähliche Änderung der Ausbeutungsrate berücksichtigen.” (Bremer Bürger-Zeitung vom 29. Januar 1913.) Auch er überläßt aber die Mühe dem Leser. – [Fußnote im Original]