Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 464

https://rosaluxemburgwerke.de/buecher/band-5/seite/464

neuerung und Vergrößerung des variablen Kapitals (siehe die eigene Berechnung Bauers auf S. 865), allerdings bis auf einen Rest von 1167. Diese 1167 an Konsumgütern sind alles, was vom Mehrwert der zweiten Abteilung übriggeblieben. Und diese 1167 werden von Bauer nunmehr dazu gebraucht, nicht etwa, um jene 4666 an Produktionsmitteln auch nur „anzuzahlen“, sondern dazu, als variables Kapital für die zuschüssigen Arbeiter verwendet zu werden, die zu den angeblich „gekauften“ 4666 Produktionsmitteln erforderlich sind! Wie wir also die Sache drehen, die Kapitalisten II haben ihren Mehrwert glatt aufgebraucht, sie wenden die Hosentaschen und finden darin nicht einen Deut, um die lagernden 4666 an Produktionsmitteln zu kaufen.

Auf der andern Seite, wenn jener Kauf tatsächlich zustande gekommen wäre, dann müßten wir auf seiten der Abteilung I die dafür eingetauschten 4666 an Konsumgütern sehen. Wo sind sie aber, und was fängt die Abteilung I damit an? Bauer verrät dies mit keiner Silbe. Die mystischen 4666 an Konsumgütern, die doch beim „Kauf“ eingetauscht werden müßten, sind spurlos verschwunden. Oder sollen wir uns die Sache so denken: Die Kapitalisten der zweiten Abteilung haben vielleicht noch vorrätige Kapitalien, die man in der Tabelle nicht sieht, sie haben meinetwegen Depositen auf der Deutschen Bank und erheben jetzt in Geld 4666, um damit jene Produktionsmittel zu kaufen? Aber mit Verlaub! Wenn Bauer sich so etwas gedacht, wenn er seine Tabellen als Darstellung des „gesellschaftlichen Gesamtkapitals“ konstruierte und dabei mit einem Auge nach geheimen Fächern mit Vorratskapitalien schielte, aus denen er schöpfen kann, wenn er mit dem Austausch in seiner Tabelle nicht ein noch aus weiß, dann wäre das ja ein Hohn auf die Marxschen Schemata. Gesellschaftliches Gesamtkapital ist gesellschaftliches Gesamtkapital! Daran ist nicht zu rütteln und nicht zu deuten. Dann muß ehrlich alles auf Heller und Pfennig, was die Gesellschaft an Kapital besitzt, mit inbegriffen sein, dann gehört auch die Deutsche Bank mit Depositen dazu, und die ganze Zirkulation muß sich im Rahmen des Schemas abspielen, also das Wie und Was aus der Tabelle ersichtlich sein, oder das ganze Schema und die ganze Rechnerei ist keinen Schuß Pulver wert!

Es bleibt also schon dabei: Die Manipulationen der Bauerschen Kapitalisten sind eitel Flunkerei, diese Herren tun bloß so, als ob sie einander die 4666 Produktionsmittel verkauften und abkauften, tatsächlich sind gar keine Mittel da, um sie zu kaufen. Es ist also reines Geschenk um „Gott vergelt’s“, wenn die Kapitalisten der ersten Abteilung den Kapitalisten

Nächste Seite »