Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 462

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massen, teils direkt, teils durch Austausch, zur Erneuerung des alten, verbrauchten Kapitals sowie zur Sicherung der eigenen Konsumtion der Kapitalistenklasse. Soweit alles in Ordnung, und soweit geht Bauer natürlich in den Fußtapfen von Marx einher. Nun beginnt der heikle Punkt: die Erweiterung der Produktion für das nächste Jahr, die Akkumulation. Dieser Vorgang wird in folgender Weise mit dem uns bekannten Zitat eingeleitet: „Überdies aber wollen die Kapitalisten den von ihnen im ersten Jahr akkumulierten Mehrwert zur Erweiterung der bestehenden oder zur Gründung neuer Betriebe verwenden.“ Wir haben uns hier nicht mehr mit der Frage zu befassen, die uns bereits beschäftigt hat: ob das „Wollen“ der Kapitalisten genügt. Hier stehen wir mit Bauer auf dem Standpunkt, daß des Menschen Wille sein Himmelreich, und wollen unsererseits nur auf die Manipulation aufpassen, durch die sich der souveräne Wille der Kapitalisten ins Werk setzt.

Also die Bauerschen Kapitalisten der ersten Abteilung „wollen“ von ihrem Mehrwert 12500 wieder im Betrieb anlegen. Warum soviel? Weil Bauer gerade diese Zahl zur glatten Rechnung braucht. Nun, wir wollen uns auch in Bauers Willen ergeben, ohne zu murren, und nur eines wird uns wohl gestattet sein: an seinen eigenen, frei gewählten Voraussetzungen festzuhalten. Wohlan, die Kapitalisten der ersten Abteilung haben beschlossen, 12 500 von ihrem Mehrwert zur Produktion zu schlagen. Nun passiert ihnen aber, daß, nachdem sie schon 10 000 ihrer Waren in ihr eigenes konstantes Kapital gesteckt und weitere 2500 dieser Waren an die andere Abteilung abgestoßen haben, um dafür Lebensmittel für die zuschüssigen Arbeiter der eigenen vergrößerten Betriebe einzutauschen, ihnen von der gesamten Warenmasse immer noch ein Rest auf Lager bleibt, und zwar für 4666. Sie haben schon konsumiert, ihr altes verbrauchtes Kapital erneuert, neues zur Erweiterung hineingesteckt, und zwar gerade so viel, wie sie sich nach Rücksprache mit Bauer vorgenommen hatten, und nun bleibt ihnen immer noch „ein Rest zu tragen peinlich“. Was macht man mit diesem Rest von 4666?

Allein, vergessen wir nicht, daß nicht bloß in der ersten, sondern auch in der zweiten Abteilung die Kapitalisten akkumulieren „wollen“. Auch dort haben sie, obwohl sie ein viel kleineres Kapital besitzen, wie wir gesehen, den Ehrgeiz, genau die 12 500 anzulegen und sie sogar so einzuteilen wie jene – die Eitelkeit, es den reicheren Kollegen nachzumachen, verleitet sie sogar dazu, technische Gesichtspunkte außer acht zu lassen. Wie dem sei, sie brauchen zu dieser Vergrößerung eine zuschüssige Portion an Produktionsmitteln von der ersten Abteilung, und da bietet sich viel-

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