neues Geldkapital in die Taschen der Kapitalisten hinein, da sie (abgesehen von den Arbeitern) die einzigen Warenabnehmer füreinander sind? Das Geldkapital wandert ja hier beständig aus einer Tasche in die andere.
Aber wiederum: Vielleicht gehen wir mit solchen Fragen ganz in die Irre? Vielleicht besteht Profitansammeln gerade in diesem Prozeß des beständigen Wanderns der Goldfüchse aus einer Kapitalistentasche in die andere, in der sukzessiven Realisierung von Privatprofiten, wobei die Gesamtsumme des Geldkapitals gar nicht zu wachsen brauche, da es so etwas wie den „Gesamtprofit“ aller Kapitalisten gar nicht gebe, außer in der grauen Theorie?
Aber – o weh! – mit einer solchen Annahme würden wir den dritten Band des Marxschen „Kapitals“ einfach ins Feuer werfen. Denn hier steht im Mittelpunkt, als eine der wichtigsten Entdeckungen der Marxschen ökonomischen Theorie, die Lehre von dem Durchschnittsprofit. Dies gibt der Werttheorie des ersten Bandes erst realen Sinn; auf letzterer fußt wiederum die Mehrwerttheorie und der zweite Band, und so würden auch diese Bände ins Feuer wandern. Die Marxsche ökonomische Theorie steht und fällt mit der Auffassung vom gesellschaftlichen Gesamtkapital als einer realen wirklichen Größe, die gerade in dem kapitalistischen Gesamtprofit und seiner Verteilung den handgreiflichen Ausdruck findet und von deren unsichtbarer Bewegung alle sichtbaren Bewegungen der Einzelkapitale herrühren. Der kapitalistische Gesamtprofit ist in der Tat eine viel realere ökonomische Größe als z. B. die jeweilige Gesamtsumme der gezahlten Arbeitslöhne. Kommt doch diese letztere nur durch Zusammenrechnung für eine Zeitperiode hinterher als statistische Zahl zustande, während der Gesamtprofit sich umgekehrt im wirtschaftlichen Getriebe als Ganzes geltend macht, indem er durch die Konkurrenz und Preisbewegung alle Augenblicke zur Verteilung unter die Einzelkapitale als der „landesübliche“ Durchschnittsprofit oder als Extraprofit kommt.
Es bleibt also schon dabei: Das gesellschaftliche Gesamtkapital erzielt ständig, und zwar in Geldform, einen Gesamtprofit, der zu Zwecken der Gesamtakkumulation ständig wachsen muß. Wie kann nun die Summe wachsen, wenn die Teile nur aus einer Tasche in die andere immer im Kreise wandern?
Scheinbar kann dabei – wie wir es bis jetzt angenommen haben – wenigstens die Gesamtwarenmasse, in der der Profit verkörpert ist, wachsen, und nur die Geldbeschaffung bereitet eine Schwierigkeit, was vielleicht nur eine technische Frage der Geldzirkulation ist. Aber auch dies nur scheinbar, bei oberflächlicher Betrachtung. Auch die Gesamtwarenmasse