sich doch glatt auf, also sei das Problem der Akkumulation gelöst, es existiere gar nicht!
Hier ein Beispiel des orthodoxen Kultus der Formeln.
Otto Bauer geht in der „Neuen Zeit“ an die Untersuchung der von mir gestellten Frage: wie wird der Mehrwert realisiert, in folgender Weise.[1] Er konstruiert vier große Zahlentabellen, in denen ihm sogar lateinische Buchstaben, wie sie Marx zur abgekürzten Bezeichnung des konstanten und variablen Kapitals gebrauchte, nicht genügen. Bauer fügt noch einige griechische Buchstaben hinzu. Seine Tabellen sehen dadurch noch abschreckender aus als alle Schemata im Marxschen „Kapital“. Mit diesem Apparat will er nun zeigen, wie die Kapitalisten nach Erneuerung des verbrauchten Kapitals jenen Warenüberschuß absetzen, in dem ihr zur Kapitalisierung bestimmter Mehrwert steckt: „Überdies aber (nach dem Ersatz der alten Produktionsmittel – R. L.) wollen die Kapitalisten den von ihnen im ersten Jahre akkumulierten Mehrwert zur Erweiterung der bestehenden oder zur Gründung neuer Betriebe verwenden. Wollen sie im nächsten Jahr ein um 12 500 vergrößertes Kapital verwenden, so müssen sie schon heuer neue Arbeitsräume bauen, neue Maschinen kaufen, ihren Vorrat an Rohstoffen vermehren usw. usw.“ (Neue Zeit, 1913, Nr. 24, S. 863.)
So wäre das Problem gelöst. „Wollen die Kapitalisten“ ihre Produktion erweitern, dann brauchen sie natürlich selbst mehr Produktionsmittel als bisher und sind so wechselseitig ihre eigenen Abnehmer. Zugleich brauchen sie alsdann mehr Arbeiter und für diese Arbeiter mehr Lebensmittel, die sie ja gleichfalls selbst herstellen. Damit ist der ganze Überschuß an Produktions- und Lebensmitteln untergebracht, und die Akkumulation kann losgehen. Wie man sieht, kommt alles darauf an, ob die Kapitalisten eine Produktionserweiterung vornehmen „wollen“. Und warum sollten sie das nicht? Ei freilich „wollen sie“! „Somit ist der ganze Produktionswert beider Sphären, also auch der ganze Mehrwert realisiert”, erklärt Bauer siegreich, und er zieht daraus den Schluß:
„In gleicher Weise kann man sich an der Hand der Tabelle IV überzeugen, daß nicht nur im ersten, sondern auch in jedem folgenden Jahre der gesamte Produktionswert beider Sphären ohne Störung abgesetzt, der gesamte Mehrwert realisiert wird. Die Annahme der Genossin Luxemburg, daß der akkumulierte Mehrwertteil nicht realisiert werden könne, ist also falsch.“ (l. c., S. 866.) [Hervorhebung – R. L.]
[1] Otto Bauer: Die Akkumulation des Kapitals. Rezension. In: Die Neue Zelt (Stuttgart), 31. Jg. 1912/13, Erster Band, S. 831–838 u. S. 862–874.