hunderts in den Vereinigten Staaten, jetzt noch in Rumänien, in verschiedenen überseeischen Kolonien beobachten können. Aber der entgegengesetzte Fall: moderne Form der Ausbeutung, also freies Lohnverhältnis, mit nachträglicher antiker oder feudaler Verjubelung des Mehrwerts unter Vernachlässigung der Akkumulation, diese Todsünde wider den Heiligen Geist des Kapitals ist einfach undenkbar. Wiederum unterscheidet sich hier wohlgemerkt der Standpunkt des Gesamtkapitals von dem des Einzelunternehmers sehr wesentlich. Für diesen letzten erscheint z. B. auch der Luxus der „großen Herrschaften“ als erwünschte Absatzerweiterung, also erstklassige Akkumulationsgelegenheit. Für alle Kapitalisten zusammen als Klasse ist Verzehr des gesamten Mehrwertes im Luxus heller Wahnsinn, ökonomischer Selbstmord, weil geradezu Vernichtung der Akkumulation in der Wurzel.
Wer kann also Abnehmer, Konsument für die gesellschaftliche Warenproduktion sein, deren Verkauf erst die Akkumulation ermöglichen soll? Soviel ist klar, es können dies weder Arbeiter noch Kapitalisten selbst sein.
Gibt es aber in der Gesellschaft nicht noch allerlei Schichten, wie Beamte, Militärs, Klerus, Gelehrte, Künstler, die weder zu Arbeitern noch zu Unternehmern zu zählen sind? Müssen nicht alle diese Kategorien der Bevölkerung auch ihre Konsumtion befriedigen, und können sie nicht gerade als die gesuchten Abnehmer für den Überschuß der Waren auftreten? Wiederum: für den Einzelkapitalisten gewiß! Anders jedoch, wenn wir alle Unternehmer als Klasse, wenn wir das gesellschaftliche Gesamtkapital betrachten. In der kapitalistischen Gesellschaft sind alle die aufgezählten Schichten und Berufe ökonomisch nur Anhängsel der Kapitalistenklasse. Fragen wir, woher die Beamten, Militärs, Geistlichen, Künstler usw. ihre Kaufmittel beziehen, so stellt sich heraus, daß sie teils aus der Tasche der Kapitalisten, teils (vermittels des indirekten Steuersystems) aus den Arbeiterlöhnen erhalten werden. Diese Schichten können also ökonomisch für das Gesamtkapital nicht als besondere Konsumentenklasse zählen, da sie keine selbständige Quelle der Kaufkraft besitzen, vielmehr als Mitesser der beiden großen Massen: Kapitalisten und Arbeiter, bereits in der Konsumtion jener mit inbegriffen sind.
Wir sehen also vorläufig keine Abnehmer, keine Möglichkeit, die letzte Warenportion an den Mann zu bringen, deren Verkauf erst die Akkumulation bewerkstelligen soll.
Am Ende ist der Ausweg aus der Schwierigkeit ganz einfach. Vielleicht gebärden wir uns wie jener Reiter, der verzweifelt nach dem Gaul herum-