produktion, wie sie das Schema unterscheidet, nicht, sondern einfach Waren und Käufer, und für den Einzelkapitalisten ist es deshalb an sich völlig gleichgültig, ob er Lebensmittel oder Todesmittel, Fleischkonserven oder Panzerplatten produziert.
Dieser Standpunkt wird häufig von Gegnern des Militarismus ins Feld geführt, um darzutun, daß die Kriegsrüstungen als wirtschaftliche Anlage für das Kapital nur den einen Kapitalisten zugute kommen lassen, was sie den anderen genommen haben.[1] Auf der anderen Seite suchen das Kapital und sein Apologet diesen Standpunkt der Arbeiterklasse zu oktroyieren, indem sie ihr einreden, durch die indirekten Steuern und den Staatsbedarf trete nur eine Verschiebung in der sachlichen Form der Reproduktion ein; statt anderer Waren produziere man Kreuzer und Kanonen, dank denen der Arbeiter seine Beschäftigung und sein Brot im gleichen oder noch größeren Maße, ob hier oder dort, finde.
Was die Arbeiter betrifft, so zeigt ein Blick auf das Schema, was daran Wahres ist. Angenommen zur Erleichterung des Vergleichs, daß die Produktion der Kriegsmittel genausoviel Arbeiter wie früher die Herstellung von Lebensmitteln für die Lohnarbeiter beschäftige, ergibt sich, daß sie jetzt bei einer Arbeitsleistung, die dem Lohn von 1285 v entspricht, Lebensmittel für 1185 kriegen.
Anders vom Standpunkte des Gesamtkapitals. Für dieses erscheinen die 100 in der Hand des Staates, die eine Nachfrage nach Kriegsmitteln darstellen, als neues Absatzgebiet. Diese Geldsumme war ursprünglich variables Kapital. Sie hat als solche ihren Dienst getan, sich gegen lebendige Arbeit ausgetauscht, die Mehrwert erzeugt hat. Hinterdrein unterbricht sie die Zirkulation des variablen Kapitals, löst sich von ihr ab und erscheint im Besitze des Staates als neue Kaufkraft wieder. Gleichsam aus nichts erschaffen, wirkt sie genauso wie ein neuerschlossenes Absatzgebiet.
[1] In einer von den russischen Marxisten seinerzeit sehr gefeierten Antwort an Woronzow schrieb z. B. Professor Manuflow:
„Hier muß streng unterschieden werden zwischen der Unternehmergruppe, die Gegenstände des Kriegsbedarfs herstellt, und der Gesamtheit der Kapitalistenklasse. Für die Fabrikanten, die Kanonen, Gewehre und sonstiges Kriegsmaterial produzieren, ist die Existenz des Militärs zweifellos vorteilhaft und unentbehrlich. Es ist sehr wohl möglich, daß die Abschaffung des Systems des bewaffneten Friedens für die Firma Krupp einen Ruin bedeuten würde, es handelt sich aber nicht um irgendeine besondere Gruppe von Unternehmern, sondern lediglich um die Kapitalisten als Klasse, um die kapitalistische Produktion im ganzen.“ Von diesem letzteren Standpunkte aber sei zu bemerken, daß „wenn die Steuerlast vorwiegend auf der Masse der arbeitenden Bevölkerung liegt; jede Vergrößerung dieser Last die Kaufkraft der Bevölkerung, damit aber auch die Nachfrage nach Waren verringert“. Diese Tatsache beweise, „daß der Militarismus vom Standpunkte der Produktion des Kriegsmaterials betrachtet, wohl die einen Kapitalisten bereichert, die anderen aber schädigt, auf der einen Seite einen Gewinn, auf der anderen aber einen Verlust bedeutet“. (Der Bote der Jurisprudenz, 1890, Heft I: Militarismus und Kapitalismus.) – [Fußnote im Original]