Der Kommissar des Staates New Hampshire veröffentlichte 1890 eine Schrift, in der 67 Seiten mit der Beschreibung von Farmen gefüllt sind, die zu den billigsten Preisen zu haben waren. Es sind darin 1442 verlassene Farmen mit Wohngebäuden beschrieben, die erst vor kurzem aufgegeben wurden. Dasselbe auch in anderen Gegenden. Tausende von Acres Weizen- und Maiskulturen lagen brach und wurden zu Ödland. Um das verlassene Land wieder zu bevölkern, trieben die Bodenspekulanten eine raffinierte Reklame, und sie zogen neue Scharen Einwanderer, neue Opfer ins Land, die dem Schicksal ihrer Vorgänger nur noch rascher anheimfielen.[1]
„In der Nähe der Eisenbahnen und Absatzmärkte“, hieß es in einem Privatbrief, „gibt es nirgends mehr staatliches Land, es ist ganz in den Händen der Spekulanten. Der Ansiedler übernimmt freies Land und zählt als Farmer. Aber seine Wirtschaft als Farm sichert ihm kaum die Existenz, und er kann unmöglich dem großen Farmer Konkurrenz machen. Er bebaut den gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtteil seiner Farm, aber zur Unterstützung seines Wohlstandes muß er einen Nebenerwerb außerhalb der Landwirtschaft suchen. In Oregon z. B. habe ich einen Ansiedler getroffen, der während fünf Jahren Eigentümer von 160 Acres war, zur Sommerzeit aber, Ende Juni, am Wegebau arbeitete, 12 Stunden täglich für 1 Dollar Tageslohn. Auch dieser figurierte natürlich als Einheit unter den 5 Millionen Farmern, die vom. Zensus 1890 gezählt worden sind. Oder in Eldorado County sah ich z. B. viele Farmer, die den Boden nur in dem Umfang bebauten, um sich selbst und das Vieh zu ernähren, nicht aber für den Markt, denn das wäre unvorteilhaft; ihr Haupterwerb aber besteht im Goldgraben, Holzfällen und Holzverkauf usw. Diese Leute leben im Wohlstand, aber ihr Wohlstand rührt nicht von der Landwirtschaft her. Vor zwei Jahren arbeiteten wir in Long Calion, Eldorado County, und wohnten die ganze Zeit in einer cabin auf einer Parzelle, deren Eigentümer nur einmal im Jahr für einige Tage nach Hause kam, die übrige Zeit aber in Sacramento an der Eisenbahn arbeitete. Seine Parzelle wurde gar nicht bebaut. Vor einigen Jahren wurde ein kleiner Teil davon angebaut, um dem Gesetz Genüge zu tun, einige Acres sind mit Drahtzaun eingezäunt, eine log cabin und ein Schuppen sind errichtet. Aber in den letzten Jahren steht das alles leer: Der Schlüssel von der Hütte befindet sich beim Nachbar, der uns auch die Hütte zur Verfügung gestellt hatte. Im Verlaufe unserer Wanderungen haben wir viele verlassene Parzellen gesehen, auf denen Versuche gemacht waren, die Wirtschaft zu führen. Vor drei Jahren wurde