Die Vorteile dieser Erweiterung des Absatzgebietes wurden selbstverständlich von dem Großkapital monopolisiert: Einerseits wuchsen die Riesenfarmen, die den kleinen Farmer mit ihrer Konkurrenz erdrückten, andererseits wurde er zum Opfer der Spekulanten, die ihm sein Getreide aufkauften, um damit auf den Weltmarkt einen Druck auszuüben. Hilflos den gewaltigen Mächten des Kapitals preisgegeben, verfiel der Farmer in Schulden – die typische Form des Unterganges der Bauernwirtschaft. Die Verschuldung der Farmen wurde bald zur öffentlichen Kalamität. Im Jahre 1890 schrieb der Landwirtschaftsminister der Union, Rusk, in einem speziellen Rundschreiben aus Anlaß der verzweifelten Lage der Farmer: „Die Last der Hypotheken auf den Farmen, den Häusern und dem Boden nimmt zweifellos höchst beunruhigende Dimensionen an; wiewohl in einzelnen Fällen die Anleihen zweifellos übereilig aufgenommen wurden, so führte dazu nichtsdestoweniger in der beträchtlichen Mehrzahl der Fälle die Notwendigkeit ... Diese Anleihen, die auf hohe Prozente aufgenommen wurden, sind infolge des Preisfalls der landwirtschaftlichen Produkte höchst drückend geworden und bedrohen den Farmer in vielen Fällen mit dem Verlust des Hauses und des Bodens. Das ist eine äußerst schwierige Frage für alle diejenigen, die die Übel zu kurieren bestrebt sind, an denen die Farmer leiden. Es stellt sich heraus, daß bei den gegenwärtigen Preisen der Farmer, um einen Dollar zu bekommen, mit dem er seine Schuld bezahlt, viel mehr Produkte verkaufen muß als damals, wo er diesen Dollar lieh. Die Prozente wachsen, während die Tilgung der Schuld offenbar eine ganz hoffnungslose Sache geworden, angesichts dieser gedrückten Lage aber, von der wir reden, ist die Erneuerung der Hypothekenaufnahme äußerst schwierig.“[1] Die allgemeine Verschuldung des Bodens erstreckte sich nach dem Zensus vom 29. Mai 1891 auf 2,5 Millionen Wirtschaften, davon zwei Drittel Betriebe der Farmereigentümer, die Höhe der Schuld dieser letzteren auf nahezu 2,2 Milliarden Dollar. „Auf diese Weise“, schließt Peffer, „ist die Lage der Farmer höchst kritisch (farmers are passing through the „valley and shadow of death“) ; die Farm ist eine gewinnlose Sache geworden; der Preis der landwirtschaftlichen Produkte
[1] Zit. bei: Peffer: l. c., Teil I: Where we are, Kapitel II: Progress of Agriculture, S. 30 f. – [Fußnote im Original]