Die sechs Farmen von 30 000 Hektar werden von einer Armee von 600 Arbeitern bestellt, welche militärisch organisiert sind; zur Zeit der Ernte wirbt die Zentralleitung noch 500 bis 600 Hilfsarbeiter an, welche sie unter die Sektionen verteilt. Sind die Arbeiten im Herbst beendigt, dann werden die Arbeiter entlassen, mit Ausnahme der Werkführer und von zehn Mann per Sektion. Auf manchen Farmen Dakotas und Minnesotas überwintern die Pferde und Maultiere nicht am Arbeitsorte. Sobald die Stoppeln umgepflügt sind, treibt man sie in Herden von 100 bis 200 Paaren 1000 bis 1500 Kilometer weit nach dem Süden, von wo sie erst im Frühjahr wieder zurückkehren.
Mechaniker zu Pferde folgen den Pflüge-, Sä- und Erntemaschinen bei der Arbeit; sobald etwas in Unordnung gerät, galoppieren sie zur betreffenden Maschine, um sie unverzüglich zu reparieren und wieder in Gang zu bringen. Das geerntete Getreide wird zu den Dreschmaschinen geschafft, die Tag und Nacht ununterbrochen arbeiten; diese werden mit Strohbündeln geheizt, welche durch Röhren von Eisenblech in den Feuerherd geschoben werden. Das Korn wird durch Maschinen gedroschen, geworfelt, gewogen und in Säcke gefüllt, worauf man es zur Bahn bringt, die an der Farm entlang führt; von da geht es nach Duluth oder Buffalo. Jedes Jahr vermehrt Dalrymple sein Saatland um 2000 Hektar. 1880 betrug es 10 000 Hektar.“[1] Es gab schon Ende der 70er Jahre einzelne Kapitalisten und Gesellschaften, die Gebiete von 14 000 bis 18 000 Hektar unter Weizen ihr eigen nannten. Seit Lafargue dies geschrieben, haben die technischen Fortschritte in der amerikanischen großkapitalistischen Landwirtschaft und die Maschinenanwendung noch ganz gewaltig zugenommen.[2]
[1] Lafargue: I. c., S. 345. – [Fußnote im Original]
[2] Der „Report of the U.S. Commissioner of Labor" für 1898 gibt die folgende Zusammenstellung der erreichten Vorteile des maschinellen Betriebes gegen die Handarbeit:
Arbeit | Arbeitszeit bei Anwendung von Maschinen für ausgegebene Einheit | Arbeitszeit bei Handarbeit für dieselbe Einheit des Produktes | ||
---|---|---|---|---|
Stunden | Minuten | Stunden | Minuten | |
Pflanzen von kleinem Getreide | – | 32,7 | 10 | 55 |
Ernten und Dreschen von kleinem Getreide | 1 | – | 46 | 40 |
Pflanzen von Mais | – | 37,5 | 6 | 15 |
Schneiden von Mais | 3 | 4,5 | 5 | – |
Enthülsen von Mais | – | 3,6 | 66 | 40 |
Pflanzen von Baumwolle | 1 | 3,0 | 8 | 48 |
Kultivieren von Baumwolle | 12 | 5,1 | 60 | – |
Arbeit | Arbeitszeit bei Anwendung von Maschinen für ausgegebene Einheit | Arbeitszeit bei Handarbeit für dieselbe Einheit des Produktes | |||
---|---|---|---|---|---|
Stunden | Minuten | Stunden | Minuten | ||
Mähen von Heu | Sense gegen Maschine | 1 | 0.6 | 7 | 20 |
Einholen u. Verpacken | 11 | 3,4 | 35 | 30 | |
Pflanzen von Kartoffeln | 1 | 2,5 | 15 | | |
Pflanzen von Paradiesäpfeln | 1 | 4,0 | 10 | | |
Kultivieren und Ernten von Paradiesäpfeln | 134 | 5,2 | 324 | 20 |