Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 340

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Frankreich wieder zusammen. Mit 12 600 Mann englischer und 7500 französischer Truppen unter General Cousin-Montauban nahmen sie Ende August 1860 zunächst die Takuforts ohne einen Schuß, dann drangen sie bis Tientsin und weiter nach Peking vor. Unterwegs kam es am 21. September 1860 zu der blutigen Schlacht bei Palikao, die Peking den europäischen Mächten preisgab. Die Sieger, die in die fast menschenleere und gar nicht verteidigte Stadt einzogen, plünderten zunächst den kaiserlichen Palast, woran sich General Cousin, der spätere Marschall „Graf von Palikao“, mit Eifer persönlich beteiligte, Lord Elgin aber ließ den Palast „zur Sühne“ in Flammen aufgehen.[1]

Jetzt wurde den europäischen Mächten zugestanden, Gesandte in Peking zu halten, Tientsin und andere Städte wurden dem Handel eröffnet. Während in England die Antiopiumliga gegen die Verbreitung des Giftes in London, Manchester und anderen Industriebezirken arbeitete und eine vom Parlament ernannte Kommission den Genuß des Opiums für höchst schädlich erklärte, wurde der Opiumeinfuhr nach China noch in der Tschifu-Konvention 1876 die Freiheit gesichert. Gleichzeitig sicherten alle Staatsverträge mit China den Europäern – Kaufleuten wie Missionen – das Recht auf Landerwerb zu. Hierbei half neben dem Feuer der Geschütze auch bewußter Betrug kräftig mit. Nicht nur bot die Zweideutigkeit der Vertragstexte eine bequeme Handhabe zur stufenweisen

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[1] Die Operationen der europäischen Helden behufs Erschließung Chinas für den Warenhandel sind noch mit einem hübschen Fragment aus der inneren Geschichte Chinas verknüpft. Frischweg von der Plünderung des Sommerpalastes der Mandschu-Souveräne begab sich der „Chinesische Gordon" auf den Feldzug gegen die Taiping-Rebellen und übernahm 1863 sogar den Befehl über die Kaiserliche Streitmacht. War doch die Niederwerfung des Aufstandes eigentlich das Werk der englischen Armee. Während aber eine erhebliche Anzahl von Europäern, darunter ein französischer Admiral, ihr Leben gelassen haben, um China der Mandschudynastie zu erhalten, benutzten die Vertreter des europäischen Warenhandels die Gelegenheit, um bei diesen Kämpfen ein Geschäftchen zu machen, und versorgten mit Waffen sowohl die Verfechter der Erschließung Chinas wie die Rebellen, gegen die jene zu Felde zogen. „Die Gelegenheit, Geld zu machen, verführte außerdem auch den ehrenwerten Kaufmann dazu, beiden Parteien Waffen und Munition zu liefern, und da die Schwierigkeiten, sich in diesem Artikel zu verproviantieren, für die Rebellen größer waren als für die Kaiserlichen und sie daher höhere Preise zahlen mußten und zu zahlen bereit waren, wurden mit Vorliebe mit ihnen die Geschäfte abgeschlossen, die ihnen erlaubten, nicht allein den Truppen der eigenen Regierung, sondern auch denen Englands und Frankreichs Widerstand zu leisten.“ (M. v. Brandt: 33 Jahre in Ostasien, Bd. III: China, 1901, S. 11.) – [Fußnote im Original]