Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 288

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rate nicht aufgehalten, sondern gänzlich aufgehoben. Hingegen weist derselbe Umstand auf einen viel stärkeren Überschuß unabsetzbarer Konsumtionsmittel hin, als dies aus der Wertsumme dieses Überschusses hervorgeht. Es bliebe dann nur übrig, entweder die Kapitalisten der II. Abteilung zu zwingen, diesen Überschuß selbst zu konsumieren, wie Marx sonst mit ihnen verfährt, was für diese Kapitalisten das Gesetz der Akkumulation wieder in der Richtung zur einfachen Reproduktion beugen würde, oder dieser Überschuß muß als unabsetzbar erklärt werden.

Man kann freilich erwidern, daß dem Defizit an Produktionsmitteln, das sich in unserem Beispiel ergab, sehr leicht abzuhelfen wäre: Wir brauchen nur anzunehmen, daß die Kapitalisten der Abteilung I in stärkerem Maße ihren Mehrwert kapitalisieren. In der Tat liegt gar kein zwingender Grund vor, um anzunehmen, daß die Kapitalisten jeweilig nur die Hälfte ihres Mehrwerts zum Kapital schlagen, wie dies Marx in seinem Beispiel voraussetzt. Mag dem Fortschritt in der Produktivität der Arbeit eine fortschreitend wachsende Quote des kapitalisierten Mehrwerts entsprechen. Diese Annahme ist an sich um so zulässiger, als ja eine der Folgen der fortgeschrittenen Technik auch die Verbilligung der Konsumtionsmittel der Kapitalistenklasse ist, so daß sich die relative Wertverminderung ihrer verzehrten Revenue (im Vergleich zum kapitalisierten Teil) in derselben oder selbst steigenden Lebenshaltung für diese Klasse äußern mag. So dürfen wir denn z. B. annehmen, daß das von uns festgestellte Defizit an Produktionsmitteln für die Abteilung I durch die entsprechende Übertragung eines Teils des konsumierten Mehrwerts I (der ja in dieser Abteilung, wie alle Wertteile des Produkts, in der Gestalt von Produktionsmitteln zur Welt kommt) ins konstante Kapital, und zwar im zweiten Jahre im Betrage von 114/7, im dritten von 34, im vierten von 66, gedeckt wird.[1] Die Lösung der einen Schwierigkeit vergrößert indes nur die andere. Es ist ohne weiteres klar: Je mehr die Kapitalisten der Abteilung I ihre Konsumtion relativ einschränken, um die Akkumulation zu ermöglichen, um so mehr erweist sich auf seiten der Abteilung II ein unabsetzbarer Rest an Konsumtionsmitteln und dementsprechend die Unmöglichkeit, das konstante Kapital auch nur auf der bisherigen technischen Grundlage zu vergrößern. Die eine Voraussetzung: fortschreitende relative Einschränkung der Konsumtion bei den Kapitalisten I, müßte durch die andere Voraussetzung ergänzt werden: fortschreitende relative Vergröße-

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[1] Die Zahlen ergeben sich als Differenz zwischen der von uns bei fortschreitender Technik angenommenen Größe des konstanten Kapitals der Abt. I und der im Marxschen Schema (Das Kapital, Bd. II. S. 496) [Karl Marx: Das Kapital, Zweiter Band. In: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke, Bd. 24, S. 514.] bei unveränderter Technik gesetzten Größe.