müde werden, ihren Widersachern entgegenzuhalten. Erstens die Tatsache, daß die Wertzusammensetzung des gesellschaftlichen Produkts nicht v + m, sondern c + v + m sei, und zweitens, daß mit den Fortschritten der kapitalistischen Produktion in dieser Zusammensetzung der Teil c im Verhältnis zu v immer größer werde, während gleichzeitig im Mehrwert der kapitalisierte Teil im Verhältnis zum konsumierten immer wachse. Von hier aus stellt Bulgakow eine ganze Theorie über das Verhältnis der Produktion zur Konsumtion in der kapitalistischen Gesellschaft auf. Sie spielt bei den russischen Marxisten und insbesondere bei Bulgakow eine so wichtige Rolle, daß es nötig ist, sie in extenso kennenzulernen.
„Die Konsumtion“, sagt Bulgakow, „die Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse, bildet nur ein nebensächliches Moment der Kapitalzirkulation. Der Umfang der Produktion wird durch den Umfang des Kapitals und nicht durch die Größe der gesellschaftlichen Bedürfnisse bestimmt. Die Entwicklung der Produktion wird nicht nur von dem Wachstum der Konsumtion nicht begleitet, sondern es besteht zwischen beiden sogar ein Antagonismus. Die kapitalistische Produktion kennt keine andere Konsumtion als die zahlungsfähige, zahlungsfähige Konsumenten können aber nur diejenigen sein, die Arbeitslohn oder Mehrwert beziehen, und ihre Kaufkraft entspricht genau dem Umfang dieser Einkommen. Wir haben aber gesehen, daß die Grundgesetze der Entwicklung der kapitalistischen Produktion die Tendenz haben, die relative Größe des variablen Kapitals wie des Konsumtionsfonds des Kapitalisten (obgleich sie absolut wächst) zu verringern. Man kann deshalb sagen, daß die Entwicklung der Produktion die Konsumtion verringert.[1] Auf diese Weise stehen die Bedingungen der Produktion und der Konsumtion zueinander im Widerspruch. Die Erweiterung der Produktion kann sich nicht vollziehen und vollzieht sich nicht für die Rechnung der Konsumtion. Diese Erweiterung ist aber ein inneres grundlegendes Gesetz der kapitalistischen Produktion, das jedem Einzelkapitalisten gegenüber die Form des strengen Gebotes der Konkurrenz annimmt. Der Ausweg aus diesem Widerspruch ist der, daß den Markt für die zuschüssige Menge Produkte die sich erweiternde Produktion selbst darstellt. ‚Der innere Widerspruch wird gelöst durch die Erweiterung des äußeren Feldes der Produktion.‘ (Das Kapital, Bd. III, S. 189.) (Hier zitiert Bulgakow einen Marxschen Satz in ganz verkehrtem Sinne, worauf noch weiter zurückzukommen sein wird. – R. L.) Wie das möglich, ist soeben gezeigt worden. (Bulgakow meint die Analyse des Schemas der erweiterten Reproduktion. – R. L.) Dabei entfällt offenbar der grö-