Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 163

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dertstel der Nation zuteil. Würde dieses Hundertstel, das dazu berufen ist, den ganzen Überfluß des Produkts der arbeitenden Klasse zu verbrauchen, auch dann hierzu imstande sein, wenn diese Produktion durch den Fortschritt der Maschinen und der Kapitalien ohne Aufhören anwächst? In der Annahme des Verfassers muß der Pächter oder der Fabrikant jedesmal, wenn das nationale Produkt sich verdoppelt, seinen Verbrauch verhundertfachen; wenn der nationale Reichtum dank der Erfindung so vieler Maschinen heute hundertmal so groß ist, als er zu der Zeit war, in der er nur die Produktionskosten deckte, muß heute jeder Herr Produkte verbrauchen, die zum Unterhalt von zehntausend Arbeitern ausreichen würden.“ Und hier glaubt Sismondi wieder den Ansatz zur Krisenbildung gepackt zu haben: „Nehmen wir einmal buchstäblich an, daß ein Reicher die Produkte verbrauchen kann, die zehntausend Arbeiter angefertigt haben, darunter die Bänder, die Spitzen, die Seidenwaren, deren Ursprung uns der Verfasser aufgezeigt hat. Aber ein einzelner Mensch könnte nicht in gleichem Verhältnis die Erzeugnisse der Landwirtschaft verbrauchen: die Weine, den Zucker, die Gewürze, die Ricardo in Tausch entstehen läßt (Sismondi, der den Anonymus der „Edinburgh Review“ erst später erkannte, hatte offenbar zuerst Ricardo im Verdacht, den Artikel geschrieben zu haben – R. L.), wären zuviel für die Tafel eines einzigen Menschen. Sie werden nicht verkauft werden, oder vielmehr das Verhältnis zwischen den landwirtschaftlichen und Fabrikerzeugnissen, das als Grundlage seines ganzen Systems erscheint, wird sich nicht mehr aufrechterhalten lassen.“

Wir sehen also, wie Sismondi auf die MacCullochsche Finte hereinfällt: Statt die Beantwortung der Frage nach der Akkumulation durch den Hinweis auf die Luxusproduktion abzulehnen, folgt er, ohne die Verschiebung des Feldes zu merken, seinem Widerpart auf dieses Gebiet und findet hier nur zweierlei auszusetzen. Einmal macht er MacCulloch einen sittlichen Vorwurf daraus, daß er den Mehrwert den Kapitalisten statt der Masse der Arbeitenden zugute kommen läßt, und verirrt sich so in eine Polemik gegen die Verteilung der kapitalistischen Wirtschaftsweise. Zum anderen Mal findet er von diesem Seitenpfad unerwartet den Weg zum ursprünglichen Problem zurück, das er aber nunmehr so stellt: Die Kapitalisten verbrauchen also selbst im Luxus den ganzen Mehrwert. Schön! Aber ist denn ein Mensch imstande, seinen Verbrauch so rasch und so grenzenlos zu erweitern, wie die Fortschritte der Produktivität der Arbeit das Mehrprodukt anwachsen lassen? Hier läßt Sismondi also selbst sein eigenes Problem im Stich, und statt die Schwierigkeit der kapitalistischen Akku-

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