Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 134

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Aus der nächsten Periode – nach Erscheinen des Buch I – liegt vor für Buch II eine Sammlung von vier Manuskripten in Folio, von Marx selbst I–IV numeriert. Davon ist Manuskript I (150 Seiten), vermutlich von 1865 oder 1867 datierend, die erste selbständige, aber mehr oder weniger fragmentarische Bearbeitung von Buch II in seiner gegenwärtigen Einteilung. Auch hiervon war nichts benutzbar. Manuskript III besteht teils aus einer Zusammenstellung von Zitaten und Hinweisen auf Marx’ Auszugshefte – meist auf den ersten Abschnitt des Buch II bezüglich –, teils aus Bearbeitungen einzelner Punkte, namentlich der Kritik der A. Smithschen Sätze über fixes und zirkulierendes Kapital und über die Quelle des Profits; ferner eine Darstellung des Verhältnisses der Mehrwertsrate zur Profitrate, die in Buch III gehört. Die Hinweise lieferten wenig neue Ausbeute, die Ausarbeitungen waren sowohl für Buch II wie Buch III durch spätere Redaktionen überholt, mußten also auch meist beiseitegelegt werden. – Manuskript IV ist eine druckfertige Bearbeitung des ersten und der ersten Kapitel des zweiten Abschnitts von Buch II und ist da, wo es an die Reihe kommt, auch benutzt worden. Obwohl sich herausstellte, daß es früher abgefaßt ist als Manuskript II, so konnte es doch, weil vollendeter in der Form, für den betreffenden Teil des Buchs mit Vorteil benutzt werden; es genügte, aus Manuskript II einige Zusätze zu machen. – Dies letztre Manuskript ist die einzige einigermaßen fertig vorliegende Bearbeitung des Buch II und datiert von 1870. Die gleich zu erwähnenden Notizen für die schließliche Redaktion sagen ausdrücklich: ‚Die zweite Bearbeitung muß zugrunde gelegt werden.‘

Nach 1870 trat wieder eine Pause ein, bedingt hauptsächlich durch Krankheitszustände. Wie gewöhnlich füllte Marx diese Zeit durch Studien aus; Agronomie, amerikanische und namentlich russische ländliche Verhältnisse, Geldmarkt und Bankwesen, endlich Naturwissenschaften: Geologie und Physiologie, und namentlich selbständige mathematische Arbeiten, bilden den Inhalt der zahlreichen Auszugshefte aus dieser Zeit. Anfang 1877 fühlte er sich soweit hergestellt, daß er wieder an seine eigentliche Arbeit gehn konnte. Von Ende März 1877 datieren Hinweise und Notizen aus obigen vier Manuskripten als Grundlage einer Neubearbeitung von Buch II, deren Anfang in Manuskript V (56 Seiten Folio) vorliegt. Es umfaßt die ersten vier Kapitel und ist noch wenig ausgearbeitet; wesentliche Punkte werden in Noten unter dem Text behandelt; der Stoff ist mehr gesammelt als gesichtet, aber es ist die letzte vollständige Darstellung dieses wichtigsten Teils des ersten Abschnitts. – Ein erster Versuch, hieraus ein druckfertiges Manuskript zu machen, liegt vor in

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