matik. Jedoch das Problem der Realisierung des Mehrwertes ist damit für die Wirklichkeit, d. h. für die erweiterte Reproduktion oder Akkumulation, durchaus nicht gelöst. Und das bestätigt Marx selbst zum zweitenmal, sobald er seine Analyse fortsetzt.
Wo kommt das Geld zur Realisierung des Mehrwerts her unter Voraussetzung der Akkumulation, d. h. des Nichtverzehrs, der Kapitalisierung eines Teils des Mehrwerts? Die erste Antwort, die Marx gibt, lautet:
„Was zunächst das zuschüssige Geldkapital betrifft, erheischt zur Funktion des wachsenden produktiven Kapitals, so wird es geliefert durch den Teil des realisierten Mehrwerts, der als Geldkapital, statt als Geldform der Revenue, von den Kapitalisten in Zirkulation geworfen wird. Das Geld ist bereits in der Hand der Kapitalisten. Bloß seine Anwendung ist verschieden.“[1]
Diese Erklärung ist uns schon bekannt aus der Untersuchung des Reproduktionsprozesses und ebenso ihre Unzulänglichkeit. Die Antwort stützt sich nämlich ausschließlich auf den Moment des ersten Übergangs von einfacher Reproduktion zur Akkumulation: Eben erst, gestern, verzehrten die Kapitalisten ihren ganzen Mehrwert, hatten also auch die entsprechende Geldmenge zu dessen Zirkulation in der Tasche. Heute entschließen sie sich, einen Teil des Mehrwerts zu „sparen“ und produktiv anzulegen, statt ihn zu verjubeln. Sie brauchen dazu – vorausgesetzt, daß sachliche Produktionsmittel statt Luxus produziert worden sind – nur einen Teil ihres persönlichen Geldfonds anders zu verwenden. Aber der Übergang von einfacher zur erweiterten Produktion ist ebenso theoretische Fiktion wie die einfache Reproduktion des Kapitals selbst. Marx geht denn auch sogleich weiter:
„Nun wird aber infolge des zuschüssigen produktiven Kapitals, als sein Produkt, eine zuschüssige Warenmasse in Zirkulation geworfen. Mit dieser zuschüssigen Warenmasse wurde zugleich ein Teil des zu ihrer Realisation nötigen zuschüssigen Geldes in Zirkulation geworfen, soweit nämlich der Wert dieser Warenmasse gleich ist dem Wert des in ihrer Produktion verzehrten produktiven Kapitals. Diese zuschüssige Geldmasse ist gerade als zuschüssiges Geldkapital vorgeschossen worden und fließt daher zum Kapitalisten zurück durch den Umschlag seines Kapitals. Hier tritt wieder dieselbe Frage auf wie oben. Wo kommt das zuschüssige Geld her, um den jetzt in Warenform vorhandnen zuschüssigen Mehrwert zu realisieren?“[2]