Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 96

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vornehmen, wie die Abteilung I erstens an Vergrößerung des konsumierten Teils des Mehrwerts, zweitens an Vergrößerung des variablen Kapitals vornimmt. Am Beispiel des ersten Jahres illustriert, muß nämlich erst ein Zuschuß zum konstanten Kapital in II um 70 stattfinden. Weshalb? Weil dieses Kapital bisher 1430 darstellt. Wollen aber die Kapitalisten I die Hälfte ihres Mehrwerts (1000) akkumulieren und die Hälfte verzehren, so brauchen sie nun Lebensmittel für sich wie für ihre Arbeiter im Betrage von 1500. Diese können sie von der Abteilung II nur im Austausch gegen das eigene Produkt – die Produktionsmittel – kriegen. Da aber die Abteilung II ihren eigenen Bedarf an Produktionsmitteln nur im Betrage des eigenen konstanten Kapitals (1430) deckte, so kann der Austausch nur in dem Falle zustande kommen, wenn die Abteilung II sich entschließt, ihr konstantes Kapital um 70 zu vergrößern, d. h. die eigene Produktion zu erweitern, was ja nicht anders bewerkstelligt werden kann als durch Kapitalisierung eines entsprechenden Teils des Mehrwerts. Beträgt dieser in der Abteilung II 285 m, so müssen davon 70 zum konstanten Kapital geschlagen werden. Hier wird der erste Schritt in der Erweiterung der Produktion bei II als Bedingung und Folge einer Erweiterung der Konsumtion der Kapitalisten I bestimmt. Gehen wir weiter. Bis jetzt ist die Kapitalistenklasse I erst befähigt, die Hälfte ihres Mehrwerts (500) in persönlichem Konsum zu verzehren. Um die andere Hälfte kapitalisieren zu können, muß sie den Betrag von 500 mindestens entsprechend der bisherigen Zusammensetzung verteilen, also 417 zu konstantem, 83 zu variablem Kapital schlagen. Die erstere Operation bietet keine Schwierigkeiten: Die Kapitalisten I besitzen in ihrem eigenen Produkt einen Überschuß von 500, der in Produktionsmitteln besteht, dessen Naturalgestalt also ihn befähigt, direkt in den Produktionsprozeß aufgenommen zu werden; so bildet sich eine Erweiterung des konstanten Kapitals der Abteilung I aus dem entsprechenden Betrag des eigenen Produkts dieser Abteilung. Um aber die entsprechenden 83 als variables Kapital auch betätigen zu können, sind im gleichen Betrage Lebensmittel für die neuanzustellenden Arbeiter nötig. Hier kommt zum zweitenmal die Abhängigkeit der Akkumulation in I von der Abteilung II zum Vorschein: I muß von II um 83 mehr Lebensmittel als bisher für ihre Arbeiter entnehmen. Da dies wiederum nur auf dem Wege des Warenaustausches geschieht, so kann dieses Bedürfnis der Abteilung I nur unter der Bedingung befriedigt werden, daß die Abteilung II ihrerseits sich bereit erklärt, Produkte von I, d. h. Produktionsmittel, für 83 anzunehmen. Da sie mit Produktionsmitteln nichts anderes anfangen kann, als sie im Produktionsprozeß zu

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