kapitals ausgehend, die Akkumulation des Gesamtkapitals darzustellen. Nach dem Schema der einfachen Reproduktion mußten nun auch für die erweiterte Reproduktion sowohl die Wertstandpunkte einer Mehrwertproduktion wie die sachlichen Gesichtspunkte des Arbeitsprozesses (Produktion von Produktionsmitteln und Produktion von Konsummitteln) unter dem Gesichtswinkel der Akkumulation miteinander in exakte Verhältnisse gebracht werden.
Der entscheidende Unterschied der erweiterten Reproduktion von der einfachen besteht darin, daß bei dieser der ganze Mehrwert von der Kapitalistenklasse nebst Anhang konsumiert wird, während bei jener ein Teil des Mehrwerts der persönlichen Konsumtion seiner Besitzer entzogen wird, jedoch nicht um aufgeschatzt, sondern um zum tätigen Kapital geschlagen, kapitalisiert zu werden. Damit jedoch letzteres auch wirklich stattfinden kann, ist erforderlich, daß das neue, zuschüssige Kapital auch die sachlichen Vorbedingungen seiner Betätigung vorfindet. Hier kommt also die konkrete Zusammensetzung des gesellschaftlichen Gesamtprodukts in Betracht. Marx sagt schon im ersten Band des „Kapitals“ bei der Betrachtung der Akkumulation des Einzelkapitals:
„Zunächst muß die Jahresproduktion alle die Gegenstände (Gebrauchswerte) liefern, aus denen die im Laufe des Jahres verbrauchten sachlichen Bestandteile des Kapitals zu ersetzen sind. Nach Abzug dieser bleibt das Netto- oder Mehrprodukt, worin der Mehrwert steckt. Und woraus besteht dies Mehrprodukt? Vielleicht in Dingen, bestimmt zur Befriedigung der Bedürfnisse und Gelüste der Kapitalistenklasse, die also in ihren Konsumtionsfonds eingehen? Wäre das alles, so würde der Mehrwert verjubelt bis auf die Hefen, und es fände bloß einfache Reproduktion statt.
Um zu akkumulieren, muß man einen Teil des Mehrprodukts in Kapital verwandeln. Aber, ohne Wunder zu tun, kann man nur solche Dinge in Kapital verwandeln, die im Arbeitsprozeß verwendbar sind, d. h. Produktionsmittel, und des ferneren Dinge, von denen der Arbeiter sich erhalten kann, d. h. Lebensmittel. Folglich muß ein Teil der jährlichen Mehrarbeit verwandt worden sein zur Herstellung zusätzlicher Produktions- und Lebensmittel, im Überschuß über das Quantum, das zum Ersatz des vorgeschossenen Kapitals erforderlich war. Mit einem Wort: der Mehrwert ist nur deshalb in Kapital verwandelbar, weil das Mehrprodukt, dessen Wert er ist, bereits die sachlichen Bestandteile eines neuen Kapitals enthält.“[1]
[1] Das Kapital, Bd. I, S. 543. [Karl Marx: Das Kapital, Erster Band. In: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke, Bd. 23, S. 606 f.] – [Fußnote im Original]