pen der „Volkswirtschaft“ und der Weltwirtschaft umschifft zu haben, indem sie das Problem ins Unbestimmte verallgemeinern und von der Wirtschaft „der Menschen“ überhaupt sprechen. Die Sache wird indes durch dieses Hinüberspielen in die blaue Luft nicht klarer, sondern womöglich nur noch verworrener; denn nun entsteht die Frage, ob und weshalb denn eine besondere Wissenschaft über die wirtschaftlichen Verhältnisse „der Menschen“, also aller Menschen zu allen Zeiten und in allen Umständen, notwendig sein soll?
Greifen wir irgendein Beispiel beliebiger menschlicher Wirtschaftsverhältnisse heraus, ein möglichst einfaches und übersichtliches Beispiel. Versetzen wir uns in jene Zeit, wo die heutige Weltwirtschaft noch nicht bestand, wo der Warenhandel erst in den Städten florierte, auf dem platten Lande hingegen die Naturalwirtschaft, das heißt die Produktion für den eigenen Bedarf, so gut in den-großen Grundherrschaften wie auf den kleinen Bauerngütern vorherrschte. Nehmen wir zum Beispiel die von Dugald Stewart in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts beschriebenen Verhältnisse in Hochschottland:
„In einigen Teilen von Hochschottland ... erschienen“ – nach den statistischen Berichten – „viele Schafhirten und cotters mit Frau und Kind ... in Schuhen, die sie selbst gemacht aus Leder, das sie selbst gegerbt, in Kleidern, die keine Hand außer ihrer eignen angetastet, deren Material sie selbst von den Schafen geschoren oder wofür sie den Flachs selbst gebaut hatten. In die Zubereitung der Kleider ging kaum irgendein gekaufter Artikel ein, mit Ausnahme von Pfrieme, Nadel, Fingerhut und sehr wenigen Teilen des im Weben angewandten Eisenwerks. Die Farben wurden von den Weibern selbst von Bäumen, Gesträuchen und Kräutern gewonnen usw.“[1]
Oder nehmen wir ein Beispiel aus Rußland, wo noch vor verhältnismäßig kurzer Zeit, Ende der siebziger Jahre, die Bauernwirtschaft vielfach so beschaffen war:
„Der Grund und Boden, den er (der Bauer des Distrikts Wjasma im Gouvernement Smolensk) bebaut, liefert ihm Nahrung, Kleidung, fast alles, was zu seiner Existenz notwendig ist: Brot, Kartoffeln, Milch, Fleisch, Eier, Leinewand, Tuch, Schafpelze und Wolle zur warmen Kleidung ... Für Geld schafft er sich nur Stiefel an und einige Toilettenkleinigkeiten, wie Gurt, Mütze, Handschuhe, desgleichen einige notwen-
[1] Zit. nach: Karl Marx: Das Kapital, Erster Band. In: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke, Bd. 23, S. 509 f„ Fußnote 304.