Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 286

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akkumulation die Zusammensetzung des Kapitals sowie die Mehrwertrate nicht konstant bleiben können, wie dies in dem Marxschen Schema unterstellt wird. Im Gegenteil, mit dem Fortgang der Akkumulation muß das c (konstantes Kapital) in beiden Abteilungen nicht bloß absolut, sondern auch relativ zu v + moder dem gesamten geschaffenen Neuwert wachsen (gesellschaftlicher Ausdruck der Produktivität der Arbeit) ; gleichzeitig muß das konstante Kapital im Verhältnis zum variablen Kapital und ebenso der Mehrwert im Verhältnis zum variablen Kapital oder die Mehrwertrate wachsen (kapitalistischer Ausdruck der Produktivität der Arbeit). Daß diese Verschiebungen nicht buchstäblich in jedem Jahre eintreten, tut nichts zur Sache, wie auch die Bezeichnungen „erstes, zweites, drittes usw. Jahr“ im Marxschen Schema sich überhaupt nicht notwendig auf das Kalenderjahr beziehen und beliebige Zeitabschnitte bedeuten können. Endlich mögen die Verschiebungen in der Zusammensetzung des Kapitals sowie in der Mehrwertrate beliebig im ersten, dritten, fünften, siebenten usw. Jahr oder im zweiten, sechsten, neunten usw. unterstellt werden. Es kommt nur darauf an, daß sie überhaupt und als eine periodische Erscheinung in Betracht gezogen werden. Ergänzt man dementsprechend das Schema, so wird sich herausstellen, daß sogar bei dieser Akkumulationsmethode mit jedem Jahre ein wachsendes Defizit an Produktionsmitteln und wachsender Überschuß an Konsumtionsmitteln entstehen muß. Tugan-Baranowski freilich, der auf dem Papier aller Schwierigkeiten Herr wird, konstruiert einfach ein Schema mit anderen Proportionen, wobei er das variable Kapital von Jahr zu Jahr um 25 Prozent verringert. Da das Papier auch diese arithmetische Übung geduldig erträgt, ist das für Tugan ein Grund, mit Triumph zu „beweisen“, daß sogar bei absolutem Rückgang der Konsumtion die Akkumulation glatt wie am Schnürchen verläuft. Schließlich muß aber auch Tugan selbst zugeben, daß seine Annahme der absoluten Verringerung des variablen Kapitals mit der Wirklichkeit in schroffem Widerspruch steht. Das variable Kapital wächst im Gegenteil absolut in allen kapitalistischen Ländern, es geht nur relativ zurück im Verhältnis zum noch rascheren Wachstum des konstanten Kapitals. Nehmen wir aber, dem wirklichen Gang der Dinge entsprechend, von Jahr zu Jahr bloß ein rascheres Wachstum des konstanten und ein langsameres des variablen Kapitals sowie eine wachsende Mehrwertrate an, dann tritt ein Mißverhältnis zwischen der sachlichen Zusammensetzung des gesellschaftlichen Produkts und der Wertzusammensetzung des Kapitals in die Erscheinung. Nehmen wir z. B. im Marxschen Schema statt der ständigen Proportion von konstant zu variabel = 5:1 die fortschreitend höhere Zu-

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