lich ist“, so bringen es die drei Unternehmer ganz allein fertig, die ganze Hälfte des in der Gesellschaft geleisteten Arbeitsquantums in Spitzen, eleganten Kutschen und dergleichen zu verzehren. Nun bleibt nichts Unveräußerliches übrig, die Krise ist glücklich behoben, die Überproduktion ein für allemal unmöglich gemacht, die Kapitalisten wie die Arbeiter sind in sicheren Verhältnissen, und das Wundermittel v. Kirchmanns, das alle diese Wohltaten herbeigeführt und das Gleichgewicht zwischen Produktion und Konsumtion wieder hergestellt hat, heißt: Luxus! Mit anderen Worten, der Rat, den der gute Mann den Kapitalisten gibt, die nicht wissen wohin mit ihrem unrealisierbaren Mehrwert, ist, sie sollen ihn selbst aufessen. In der kapitalistischen Gesellschaft ist nun freilich Luxus auch eine längst bekannte Erfindung, und die Krisen wüten trotzdem. – Woher kommt denn das? „Die Antwort kann nur die sein“, belehrt uns v. Kirchmann, „daß diese Stockung des Absatzes in der wirklichen Welt lediglich daher kommt, weil noch zu wenig Luxus vorhanden ist oder, mit anderen Worten, daß von den Kapitalisten, d. h. von denen, welche die Mittel zur Konsumtion haben, noch zu wenig konsumiert wird.“ Diese unangebrachte Enthaltsamkeit der Kapitalisten kommt aber von einer durch die Nationalökonomie fälschlich geförderten Untugend: vom Hang zum Sparen zu Zwecken der „produktiven Konsumtion“. Anders gesagt: Die Krisen kommen von der Akkumulation – das ist die Hauptthese v. Kirchmanns. Er beweist sie wieder an einem Beispiel von rührender Einfalt. Man setze den Fall, sagt er, „den von der Nationalökonomie als den besseren gepriesenen Fall“, wo die Unternehmer sagen: Wir wollen unsere Revenuen nicht in Pracht und Luxus bis auf den letzten Heller verzehren, sondern wir wollen sie wieder produktiv anlegen. Was heißt das? Nichts anderes als neue Produktionsgeschäfte aller Art begründen, mittelst deren wieder Produkte gewonnen werden, durch deren Verkauf die Zinsen (v. K. will sagen: Profit) für jenes Kapital erlangt werden können, das aus den nicht verzehrten Revenuen der drei Unternehmer abgespart und angelegt worden ist. Die drei Unternehmer entschließen sich demgemäß, nur das Produkt von 100 Arbeitern zu verzehren, d. h. ihren Luxus erheblich einzuschränken, und die Arbeitskraft der übrigen 350 Arbeiter mit dem von diesen benutzten Kapital zur Anlegung neuer Produktionsgeschäfte zu verwenden. Hier entsteht die Frage, in welchen Produktionsgeschäften sollen diese Fonds verwendet werden? „Die drei Unternehmer haben nur die Wahl, entweder wieder Geschäfte für ordinäre Waren einzurichten oder Geschäfte für Luxuswaren“, da naçh der v. Kirchmannschen Annahme das konstante Kapital nicht reproduziert wird und das gesamte gesellschaft-