Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 141

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Familie noch mehr bemerkbar als der Überfluß ... Unter dieser betitelten und nicht betitelten Aristokratie nimmt der Handel eine hervorragende Stellung ein, seine Unternehmungen umfassen die ganze Welt, seine Angestellten bieten dem Polareise und der Hitze des Äquators Trotz, während jeder der Chefs, die sich auf der Börse versammeln, über Millionen gebietet. Zu gleicher Zeit stellen in allen Straßen Londons sowie in denen der anderen großen Städte Englands die Läden Waren zur Schau, die dem Verbrauch des Weltalls genügen würden. Bringt aber der Reichtum dem englischen Händler die Art von Glück, die er zu gewähren imstande ist? Nein, in keinem Lande sind die Bankrotte so häufig. Nirgends werden diese ungeheuren Vermögen, von denen jedes für eine öffentliche Anleihe zur Erhaltung eines Reiches oder einer Republik ausreichen würde, mit solcher Schnelligkeit in alle Winde zerstreut. Alle beklagen sich, daß die Geschäfte nicht ausreichend, daß sie schwierig und wenig einträglich sind. Vor wenigen Jahren haben zwei schreckliche Krisen einen Teil der Bankiers zugrunde gerichtet, und die Verheerung hat sich auf alle englischen Manufakturen erstreckt. Zu gleicher Zeit hat eine andere Krise die Pächter zugrunde gerichtet und hat ihre Rückwirkung den Kleinhandel fühlen lassen. Andererseits ist dieser Handel trotz seiner ungeheuren Ausdehnung nicht imstande, jungen Leuten einen Platz zu bieten; alle Stellen sind besetzt, und in den oberen Schichten der Gesellschaft wie in den niederen bietet der größte Teil vergebens seine Arbeit an, ohne einen Lohn erhalten zu können.

Hat dieser nationale Wohlstand, dessen materielle Fortschritte alle Augen blenden, hat dieser endlich zum Vorteil der Armen gedient? Nichts weniger als das. In England hat das Volk ebensowenig Behaglichkeit in der Gegenwart wie die Sicherung für die Zukunft. Keine Bauern gibt es mehr auf dem Lande; man hat sie gezwungen, Taglöhnern Platz zu machen; fast keine Handwerker mehr in den Städten oder unabhängige Kleinindustrielle, sondern nur Fabrikarbeiter. Der Industrielle (soll heißen Lohnarbeiter – R. L.), um ein Wort anzuwenden, das dieses System selbst aufgebracht hat, weiß nicht mehr, was es heißt, einen Beruf zu haben, er erhält einfach Lohn, und da dieser Lohn ihm nicht gleichmäßig zu allen Zeiten genügen kann, ist er fast in jedem Jahr gezwungen, von der Börse der Armen ein Almosen zu erbitten.

Diese reiche Nation hat es für vorteilhafter befunden, alles Gold und Silber, das sie besaß, zu verkaufen, zu Anweisungen überzugehen und ihren ganzen Umlauf mittels Papier zu bewirken. Sie hat sich so freiwillig des bedeutendsten Vorteils des Zahlmittels beraubt, der Beständigkeit des

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