Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 78

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stand. Das Quesnaysche „Tableau“ macht zwar die Mehrwertproduktion zu einem Angelpunkt der Gesamtreproduktion, faßt aber den Mehrwert noch unter der naiven feudalen Form der Grundrente auf, versieht also eine Teilform für das Ganze.

Es macht ebenso die sachliche Unterscheidung in der Masse des Gesamtprodukts zum anderen Angelpunkt der gesellschaftlichen Reproduktion, faßt sie aber unter dem naiven Gegensatz zwischen landwirtschaftlichen und manufakturmäßigen Produkten auf, versieht also äußere Unterschiede in den Stoffen, mit denen der arbeitende Mensch zu tun hat, für grundlegende Kategorien des menschlichen Arbeitsprozesses überhaupt.

Bei Marx ist die Mehrwertproduktion in ihrer reinen und allgemeinen, also absoluten Form der Kapitalproduktion aufgefaßt. Zugleich sind die ewigen sachlichen Bedingungen der Produktion in der grundlegenden Unterscheidung von Produktionsmitteln und Konsumtionsmitteln berücksichtigt und das Verhältnis beider auf ein exaktes Wertverhältnis zurückgeführt.

Fragt man, warum die von Quesnay so glücklich angeschnittene Lösung des Problems bei der späteren bürgerlichen Nationalökonomie scheiterte und was zu dem gewaltigen Sprung, den die Analyse mit dem Marxschen Schema macht, erforderlich war, so ergeben sich hauptsächlich zwei Vorbedingungen. Vor allem fußt das Marxsche Reproduktionsschema auf der klaren und scharfen Unterscheidung der beiden Seiten der Arbeit in der Warenproduktion: der konkreten nützlichen Arbeit, die bestimmte Gebrauchswerte schafft, und der abstrakten allgemeinmenschlichen Arbeit, die als gesellschaftlich notwendige Werte schafft. Dieser geniale Grundgedanke der Marxschen Werttheorie, der ihm u. a. die Lösung des Geldproblems ermöglicht hat, führte ihn auch zu der Auseinanderhaltung und zur Vereinigung der beiden Gesichtspunkte im Gesamtreproduktionsprozeß: der Wertstandpunkte und der sachlichen Zusammenhänge. Zweitens liegt dem Schema die scharfe Unterscheidung von konstantem und variablem Kapital zugrunde, bei der erst die Mehrwertproduktion in ihrem inneren Mechanismus aufgedeckt und als Wertverhältnis mit den beiden sachlichen Kategorien der Produktion: Produktionsmittel und Konsumtionsmittel, in ein exaktes Verhältnis gebracht werden konnte.

An alle diese Standpunkte stieß die klassische Ökonomie nach Quesnay, namentlich bei Smith und Ricardo, annähernd. Bei Ricardo erhielt die Werttheorie jene strenge Fassung, die es macht, daß man sie häufig sogar mit der Marxschen verwechselt. Vom Standpunkte seiner Werttheorie hat Ricardo auch die Smithsche Auflösung des Preises aller Waren

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