Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 5, 4. Auflage, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 110

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verfügt. Der in Gold produzierte Mehrwert des Goldproduzenten wäre dann der einzige Fonds, aus dem alle übrigen Kapitalisten die Materie für Vergoldung ihres jährlichen Mehrprodukts ziehn. Er müßte also der Wertgröße nach gleich sein dem ganzen gesellschaftlichen jährlichen Mehrwert, der erst in die Form von Schatz sich verpuppen muß. So abgeschmackt diese Voraussetzungen, so hülfen sie zu weiter nichts, als die Möglichkeit einer allgemeinen gleichzeitigen Schatzbildung zu erklären, womit die Reproduktion selbst, außer auf Seite der Goldproduzenten, um keinen Schritt weiter wäre.

Bevor wir diese scheinbare Schwierigkeit lösen, ist zu unterscheiden“ usw.[1] [Hervorhebung – R. L.]

Hier nennt Marx die Schwierigkeit in der Realisierung des Mehrwertes eine scheinbare. Die ganze weitere Untersuchung bis zu Ende des zweiten Bandes des „Kapitals“ dient aber der Überwindung dieser Schwierigkeit. Zuerst versucht Marx die Frage zu lösen durch den Hinweis auf die Schatzbildung, die sich bei der kapitalistischen Produktion unvermeidlich ergibt aus dem Auseinanderfallen in dem Zirkulationsprozeß verschiedener konstanter Kapitale. Da sich verschiedene individuelle Kapitalanlagen in verschiedenem Alter befinden, ein Teil der Anlagen aber immer erst nach einer längeren Periode erneuert wird, so sehen wir, daß zu jedem Zeitpunkt irgendwelche Einzelkapitalisten bereits ihre Anlagen erneuern, während andere dafür nur aus dem Verkauf ihrer Waren Rücklagen machen, bis diese die nötige Höhe zur Erneuerung des fixen Kapitals erreicht haben. So geht auf kapitalistischer Basis die Schatzbildung stets parallel mit dem gesellschaftlichen Reproduktionsprozeß als Äußerung und Bedingung des eigenartigen Umschlags des fixen Kapitals. „A verkaufe z. B. 600 (= 400 c + 100 v + 100 m) an B (der mehr als einen Käufer repräsentieren mag). Er hat für 600 Waren verkauft, gegen 600 in Geld, wovon 100 Mehrwert darstellen, die er der Zirkulation entzieht, sie aufschatzt als Geld; aber diese 100 Geld sind nur die Geldform des Mehrprodukts, das der Träger eines Werts von 100 war. (Um das Problem rein aufzufassen, nimmt Marx hier an, der gesamte Mehrwert werde kapitalisiert, sieht also von dem zur persönlichen Konsumtion des Kapitalisten verwendeten Teil des Mehrwertes ganz ab; zugleich gehören hier sowohl die A', A'', A''' wie die B', B'', B''' der Abteilung I an. – R. L.) Die Schatzbildung ist überhaupt keine Produktion, also von vornherein auch kein Inkrement der Produktion. Die Aktion des Kapitalisten dabei be-

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[1] Das Kapital, Bd. II, S. 466–468. [Karl Marx: Das Kapital, Zweiter Band. In: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke, Bd. 24, S. 486 f.] – [Fußnote im Original]