Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.1, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 555

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würde, wenn das nicht geschähe, sofort ein Zufluß der Kapitale zu diesem Zweig stattfinden, bis die Profitrate wieder auf den Durchschnitt gesunken ist.

c v Durchschnittsprofitrate
50 50 20

Steigerung der Löhne 25 Prozent. Durchschnittsprofitrate dadurch gesunken. Auslagen jetzt zusammen 112 ½ Prozent. Alte Profitrate dazu gerechnet ergibt 132 ½ Prozent.

Wenn wirklich die alte Profitrate angerechnet würde, so würde wieder ein Zufluß der Kapitale stattfinden, bis die Durchschnittsprofitrate wieder eintritt.

Die Bewegung der Preise geschieht nicht willkürlich von den Kapitalisten. Sie müssen sich an die Preisbildung halten, die im ganzen dem Wert aller Waren entspricht.

Durchschnitt:

c v Durchschnittsprofitrate
80 20 20

Die Löhne sind um 25 Prozent gestiegen. Also 80 und 25 Auslagen – 105.

Nehmen wir an, die alte Profitrate wird gerechnet, ergibt 125 Warenpreise.

Z. B. soll das geschehen in ganz Deutschland. Die Folge wird sein, daß es auf dem Weltmarkt geschlagen werden wird. Da die anderen Länder diese Preiserhöhung nicht annehmen wollen, so wird Deutschland nachgeben müssen. Oder aber wir werden eine Erscheinung erleben: Sofern es dem deutschen Produzenten ermöglicht wird, zweierlei Politik zu treiben, wird er folgendes machen: Er wird im Inland extra hohe Preise machen, auf dem Weltmarkt aber äußerst niedrige Preise. Das entspricht der tatsächlichen Politik der Kartelle.

c v
60 40
70 30
80 20
85 15
95 5

Diese Tabelle zeigt uns eine Steigerung des konstanten Kapitals und ein Fallen des variablen Kapitals. Das entspricht der Wirklichkeit. Mit der steigenden Produktivität steigt das konstante Kapital auf Kosten des variablen Kapitals.

Diese Reihenfolge ist der kapitalistische Ausdruck der zunehmenden Produktivität der Arbeit.

Im allgemeinen drückt sich die Produktivität der Arbeit dadurch aus, daß zur Herstellung des Produkts weniger menschliche Arbeit notwendig ist. Kapitalistisch drückt es sich so aus, daß das konstante Kapital steigt auf Kosten des variablen.

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