Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.1, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 543

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Praktische Nationalökonomie – 3. Band des „Kapitals“

Der Inhalt des 3. Bandes des „Kapitals“ zerfällt in zwei Teile:

1. Entwicklung der Profitrate;

2. Zerspaltung der Profitrate in verschiedene Teile: Unternehmergewinn, Kaufmannsgewinn, Leih-Kapital-Zins und Grundrente.[1]

Der wichtigste und entscheidenste ist die Entwicklung der Profitrate, die wiederum eine spezifisch Marxsche wissenschaftliche Erklärung der Profitrate ist und bis heute die einzige geblieben ist.

Der 3. Band ist nach dem ersten der wichtigste und interessanteste.

Ist theoretisch klar geschrieben, und wenn wir ihn selbst studieren, wird er uns nicht besondere Schwierigkeiten machen. Erfordert zwar Anspannung, um der Entwicklung zu folgen. Aber nicht so schwierig wie die Werttheorie im 1. Band.

Der 3. Band ist besonders deswegen wichtig, weil nach seinem Erscheinen große Verwirrung entstand. Man hatte den Eindruck, daß der Inhalt des 3. Bandes die Lehre des ersten widerlegt habe. Dadurch Unsicherheit in den betreffenden Kreisen, das trug bei zur Phrase: Die Marxsche Theorie stehe auf unsicheren Füßen, trotzdem sie im einzelnen Großes geleistet haben möge.

Zunächst also die Entwicklung der Profitrate.

Alle [haben] wahrscheinlich den Eindruck gehabt, daß die Werttheorie, nicht bloß die Marxsche, der Eckstein des ökonomischen Lebens ist.

Die Marxsche unterscheidet sich dadurch von allen anderen: Er unterscheidet zweierlei:

1. die verborgenen Gesetze, die unsichtbar hinter dem Rücken in der bürgerlichen Wirtschaft wirken;

2. die äußeren Formen, in denen diese Gesetze den Menschen zum Bewußtsein kommen.

Die Hauptsache ist die große Verkehrung der objektiven Gesetze der kapitalistischen Wirtschaft in die Vorstellungen, wie sie an der Oberfläche derselben herrschen: Das ist die Ausbildung der Profitrate.

Der Wert einer Ware ist dargestellt durch die Summe der in ihr verausgabten gesellschaftlich notwendigen Arbeit. Wie stellt sich das kapitalistisch dar?

Wie entsteht der Wert einer Ware in einer kapitalistischen Unternehmung?

Der Wert einer Ware enthält: das konstante Kapital.

Wert der Arbeitskraft: variable Kapital

Mehrwert.

So unterscheiden wir Marxisten

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[1] Siehe Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. Hrsg. von Friedrich Engels. In: MEW, Bd. 25.