Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.1, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 550

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Sie bedingt, daß in bestimmten Produktionszweigen die Preise ständig unter ihrem Wert verkauft werden, in anderen ständig über ihrem Wert.

Die durchschnittliche Profitrate für alle Kapitale bedeutet also die folgende Erscheinung:

Die einen Kapitalisten bekommen in der Profitrate weniger Mehrwert, als sie tatsächlich ausgepumpt haben.

Die anderen Kapitalisten bekommen mehr Mehrwert, als sie tatsächlich ausgepumpt haben.

Bei jedem einzelnen Kapitalisten und in jeder einzelnen Branche besteht also eine Verdrehung der Tatsachen, die nicht nur eine andere Benennung ergibt, sondern auch eine andere Größe.

Der Kapitalist stellt sich vor, das kommt her vom Schwanken der Marktpreise.

Wenn man die gesamten Kapitalisten und die gesamte Arbeiterklasse betrachtet, dann stimmt das Wertgesetz ganz genau.

Die Praxis widerlegt die Werttheorie, solange wir die einzelnen Unternehmungen und Einzelbranchen vor den Augen haben. Nicht aber, wenn wir die gesamten Unternehmungen und die gesamten Arbeiter betrachten.

In der Praxis stimmt die Vulgärökonomie, welche sagt, es hängt von den Marktpreisen ab, wie viel Mehrwert einer bekommt, nicht von der Anzahl der Arbeiter.

In dem Gesetz der allgemeinen gleichen Profitrate hat man die Formulierung der Klassensolidarität der Unternehmer gegenüber den Arbeitern.

Das Aktienwesen hat die Möglichkeit gegeben, daß das Kapital wahnsinnig rasch hin- und herflutet. Auf der Börse kann es aller paar Stunden wechseln. Je schneller das geht, um so rascher gleicht sich die Profitrate aus.

Die Entwicklung des Kreditsystems trägt auch zur raschen Ausgleichung der Profitrate bei.

Tabelle[1]

c v Mehrwert- rate Mehrwert Profitrate Verbrauch Wert der Waren Kostpreis
80 20 100 Prozent 20 20 50 90 70
70 30 100 Prozent 30 30 51 111 81
60 40 100 Prozent 40 40 51 131 91
85 15 100 Prozent 15 15 40 70 55
95 5 100 Prozent 5 5 10 20 15
390 110 v.

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[1] Die Tabelle enthalte einige Rechenfehler, meinen Ökonomen. – Zu Rechenfehlern bei Karl Marx heißt es in der Fußnote von MEW, Bd. 42, S. 856 f.: „Hier beginnt eine Reihe von Rechenfehlern, die jedoch am Wesen der theoretischen Ausführungen nichts ändern, da alle Zahlen nur als ungefähre Illustration dienen.“