die Trusts eine Rolle, die auf den verschiedensten Gebieten zur Preissteigerung, Spekulation usw. beitragen.
Trustskandale, besonders des Whiskey-Trusts, Aufkaufen sämtlicher Getreidevorräte, um enorm die Preise in die Höhe zu treiben. Dazu kamen noch Münzwirren in den Vereinigten Staaten, weil zu jener Zeit die Silberpartei ans Ruder kam und sich auf die Silberwährung versteifte.
Ungefähr den Anstoß zum allgemeinen Krach gab der Zusammenbruch des „Weizenkorner-Weizenrings“ an der Börse.
Nun folgten massenhaft Bankrotte in den Vereinigten Staaten, und der Handel geriet ganz ins Stocken. Im August des Jahres 1893 waren in den Vereinigten Staaten 600 Banken bankrott.
Im Jahre 1890 gab es insgesamt 7538 Bankrotte mit passiven 93 Mill. $.
1893 gab es 11174 Bankrotte mit passiven 324 Mill. $.
74 Eisenbahngesellschaften verkrachten mit 29000 Meilen Bau.
Die Roheisenproduktion nahm in den Vereinigten Staaten in folgender Weise ab: Sie betrug
1892 | 9 Mill. | 157000 t |
---|---|---|
1893 | 7 „ | 124000 „. |
Im Mai des Jahres 1893 sanken die Aktien der Trusts im allgemeinen um 25–50 Prozent im Werte.
Nun ergab sich noch etwas sehr Charakteristisches in der Krise. Es gab eine kolossale Arbeitslosigkeit und eine riesige Not. Und da beschlossen die Arbeitslosen aus den verschiedenen Gegenden, eine sog. lebendige Petition bei dem amerikanischen Kongreß einzureichen, d. h. sich sämtlich auf den Weg zu machen und zu Fuß nach Washington zu ziehen. Das taten sie auch. Sie forderten öffentliche Arbeiten, Straßenbau usw. Dieser Zug war geführt von einem gewissen Coxey, einem Farmer. Er war nicht ohne allerlei mystisches Beiwerk, sie nannten sich (vielleicht!) „christliche Brüder“.
Das erste Fähnlein setzte sich am Ostersonntag 1894 in Bewegung (20 Züge trafen sich) und langte in Washington am 1. Mai an.
Als sie ankamen, demonstrierten sie in Washington vor dem Parlament. Dieser Zug hat in ganz Europa großes Aufsehen erregt. Denn erstens hat die Bourgeoisie große Angst in Washington bekommen, und dann haben die Arbeitslosen unterwegs große Opfer bringen müssen, ein schwerer Weg war es. Ein Resultat hatten sie natürlich nicht. Sie mußten warten, bis der Aufschwung wieder kam. Nach Rosa Luxemburgs persönlicher Erinnerung schätzte man damals den Zug in den Zeitungen auf eine halbe Mill.
Dieser Krach in den Vereinigten Staaten und in Australien wirkte zusammen und rief in der Weltwirtschaft eine große Depression hervor.