sturz. Um diesen zu verhindern, haben die Kapitalisten den brasilianischen Staat gezwungen, auf Staatskosten große Massen Kaffee anzukaufen, sie aufzuheben, sie dem Markt zu entziehen, um die Preise auf der Höhe zu halten. Das wurde die Valorisationsaktion genannt. Mit Absicht wurde ein ausländischer Ausdruck genommen, damit sich ein gewöhnlicher Mensch nicht klar darüber werden konnte.
Der Staat muß den Kaffee bezahlen. Er gibt den Kapitalisten für den ihm aufgezwungenen Kaffeeankauf eine Masse von Geld. Natürlich hauptsächlich in Staatspapieren. Diese müssen aber verzinst werden. Woher nimmt der Staat das Geld dazu? Natürlich aus den Steuern. Ungeheurer Steuerdruck auf die Mittelklasse, Belastung der Arbeiterklasse, eine allgemeine Depression im Lande, eine kolossale Entlassung von Arbeitern in Brasilien, eine Anziehung der Geschäfte in Europa, die für den brasilianischen Staat die Anleihe ermöglichen.
Im allgemeinen ergab sich für Brasilien eine Erschütterung. Das dauert bis heute an. Früher oder später muß der Staat den Kaffee loswerden. Dann wird das Damoklesschwert herniedersausen, früher oder später wird die Krise eintreten. Oder: Es erheben sich schon Stimmen, daß der Staat den Kaffee ins Meer werfen solle. Das sind dieselben Methoden, die im Mittelalter die Getreidehändler benutzten, um Getreidepreise zu erhöhen. Die bürgerlichen Historiker führen das gewöhnlich als Beweis an, wie hoch wir über dem Altertum und dem Mittelalter stehen.
In der kapitalistischen Produktion führt jede besondere Wendung in der Produktion – ob Mißernte oder reiche Ernte, ob Eisenbahnbauten oder ob Stagnation in solchen Unternehmungen – alles das führt gleichmäßig zu einer Krise.
Gegen die Auffassung, daß Überproduktion oder Unterproduktion Schuld an der Krise seien, wendet sich Marx im 2. Band auf Seite 385.[1]
Die erste Wirkung jeder Krise erstreckt sich immer auf die Luxusindustrie und ihre Arbeiter.
Rodbertus leitete die Krisen hauptsächlich aus der Unterkonsumtion der Massen ab. Er schlug eine Gewinnbeteiligung der Arbeiter an der Produktion vor.
Wäre die Erhöhung der Löhne ein Mittel gegen die Krisen, so dürften keine stattfinden. Denn es besteht die Tatsache, daß gerade in jeder Hochkonjunktur die Löhne steigen und eine Hochkonjunktur geht ja jeder Krise vorauf.
Die Krise von 1815 charakterisiert sich durch Maschinenzerstörungen und Tumulte.
Erste periodische Krise von 1825. Vorläufer ist ein starker Aufschwung in England nach der Krise von 1815. Aufschwung im Betrieb: Kanalbauten, Straßenbahnbauten, Gaswerke zu Beleuchtungszwecken (schon 1814 wurde die Stadt in England mit Gas beleuchtet), dann Gründung von Banken und Spekulation mit Wertpapieren.