Zu hervorragender Entwicklung kam das Städtewesen sehr früh in Italien.
Die italienischen Städte sind deshalb interessant, weil sich an sie die Renaissance knüpft.
Mittelpunkt der Renaissance in Italien war Florenz. Der Hauptträger dieser Bewegung ist die Familie Medici. Diese Familie ist ein Kaufmannsgeschlecht.
Der erste, der sich hervortut, ist Ardingo de Medici. Er war ein Zunftmeister in Florenz und führte im Jahre 1291 den Sieg der Zünfte in Florenz herbei.
Dann begegnen wir einem Averardo. 1314 ist er Bannerträger der Zünfte.
Im selben Jahrhundert, bei einer städtischen Revolution, bei der die untere Masse der Zünfte gesiegt hat, wurde Francesco de Medici gewählt.
1360 machte ein Bartolomäi de Medici einen Aufstand, um die Finanzherrschaft der Kaufleute zu stürzen.
1378 [machte] ein Salvestro de Medici einen neuen, gleichen Aufstand.
Giovanni de Medici wird Ambassadeur, Gesandter der Stadt Florenz nach auswärts, um ihre Interessen zu vertreten. Er war dreimal Zunftältester und Bannerträger der Zünfte. Sein Sohn Cosimo de Medici, der Protektor der Renaissance, war Führer der Volkspartei. Dafür verbannt für zehn Jahre aus der Stadt. Schon nach einem Jahre zurückberufen und beherrschte die Stadt durch seinen Reichtum. Er war der eigentliche Führer der Renaissance.
Ein anderer nach ihm gründete Bibliotheken, machte Beute in der Stadt. Unter ihm wirkte Michelangelo.
Gegen ihn machten die patrizischen Geschlechter und der Bischof eine Verschwörung. Sein Bruder wurde ermordet. Dagegen erhob sich das Volk, und der Erzbischof wurde an seinem Fenster aufgehängt. Darauf [sandte] der Papst ein Heer gegen Florenz.
Sein Sohn wurde schließlich selbst Papst als Leo X.
Dann wurde aus demselben Geschlecht Katharina de Medici eine Königin von Frankreich, dann wurde ein unehelicher Sohn eines Medici Papst.
Dieses Geschlecht, das so ganz mit der Renaissance in Italien verbunden ist, ist ganz verbunden mit dem Aufkommen der Städte.
Die Stadt Florenz wurde zwei Jahrhunderte v. Chr. gegründet. 82 v. Chr. wurde sie von einem römischen Feldherrn zerstört. Cäsar richtet diese Stadt als Kolonie, d. h. als Militärkolonie, wieder auf. Im 4. Jh. ist Florenz schon wieder Bischofssitz. Eigentlich kommt es in die Höhe im 11. Jh. durch den Handel, und im 12. Jh. streift die Stadt das Hofrecht ab und bekommt eigene Gerichtsbarkeit. Also gleichfalls den deutschen Städten in der Befreiung vorausgegangen.
1185 entzieht ihnen der deutsche Kaiser Friedrich I. diese Freiheit, denn die Städte gehörten damals zum deutschen Reich.
1197 eignet sich Florenz wieder selbst die Gerichtsbarkeit an und tritt dem Bunde der Städte gegen die deutsche Herrschaft bei.