Gesetz der fallenden Lohnquote, daß mit der fortschreitenden Produktivität der Anteil des Arbeiters am Ertrag immer mehr fallen müsse. Er kam zu diesem Schluß, indem er gegen die Klassiker in schärfster Weise polemisierte. Mittel zur Abhilfe. Völliger Kommunismus möglich in vielleicht 500 Jahren. Deshalb heute schon Mittel Schritte notwendig, um die Lage der Arbeiter heute schon zu bessern. Vorschlag die Abschaffung des Geldes. Arbeit soll nur gegen Arbeit ausgetauscht werden. Diesen Gedanken hat Marx schon in seiner Philosophie des Elends gegen Proudhon widerlegt. Die Vermittlung soll nach Rodbertus bei diesem Austausch die preußische Regierung übernehmen. Anhänger: Rudolph Meyer, Wagener. Das Ganze war ein utopisch, reaktionärer Staatssozialismus.
Die historischen Arbeiten über die Verhältnisse in Rom von Rodbertus sind sehr gute Arbeiten. Die subjektive, österreichische Schule. (Die Grenznutzentheoretiker.) Entstand in Engl. und Österreich zu gleicher Zeit. Begründer Carl Menger, Böhm-Bawerk. die Reaktion gegen die historische Schule. Es ist dies eine Abkehr von objektiven Gesetzen zu subjektiven Anschauungen. Wertgesetz. Der Wert wäre l eines Produkts wäre bei den einzelnen Personen. Es war eine Abkehr von der reinen Arbeitswerttheorie zu einem Gemisch von Arbeitswerttheorie und subjektiven [sic!][1]
Carl Menger: Grundsätze der Volkswirtschaftslehre, [Wien] 1871
Böhm-Bawerk. In den Jahrbüchern für Socialpolitik: Grundzüge der Theorie über den wirtschaftlichen Güterwert.[2]
Wertkosten und Grenznutzen 1889.
[William Stanley] Jevons. Engländer: [Theory of political economy, London 1871]
10. Jahrg. „N. Z.“ Wissenschaftliche Taschenspielerei – eine Böhm-Bawerksche von Parvus.[3]
Literatur: Geschichte der Volkswirtschaftslehre von Ingram, Tübingen 1890[4] Verlag der Laupp’schen Buchhandlung. Dies ist die am wenigsten schlechte Geschichte der Nationalökonomie.
[1] Schriften von Dr. Carl Rodbertus. Band I. Das Kapital. Hrsg. von Adolph Wagner und Theophil Kozak Neue wohlfeile Ausgabe, Berlin 1899; Schriften von Dr. Carl Rodbertus Jagetzow. Band II. Zur Beleuchtung der socialen Frage. Theil I. Zweite Auflage. Hrsg. von Moritz Wirth. Neue wohlfeile Ausgabe, Berlin 1899; Schriften von Dr. Carl Rodbertus-Jagetzow. Band III. Zur Beleuchtung der socialen Frage. Theil II. Unter Mitwirkung von Th. Kozak hrsg. und mit einer Einleitung versehen von Adolph Wagner. Neue wohlfeile Ausgabe, Berlin 1899; Schriften von Dr. Carl Rodbertus-Jagetzow. Band IV. Gesammelte kleine Schriften. Mit einem Anhange: Aufruf an die Deutschen von Joseph Mazzini. Neue wohlfeile Ausgabe, Berlin 1899. – Die Kontroverse zwischen Rodbertus und Julius von Kirchmann entwickelte sich nach der Veröffentlichung von Rodbertus’ Schrift Zur Erkenntnis unserer staatswirthschaftlichen Zustände im Jahr 1842. Kirchmann antwortete mit seinen Abhandlungen Die Grundrente in ihrer Beziehung zur socialen Frage, Die Tauschgesellschaft, die 1850 als Separatdrucke erschienen. Beide Abhandlungen waren im Jg. 1 der Demokratischen Blätter 1849 bzw. Jg. 2 1850 erschienen. Rodbertus entgegnete 1850 und 1851 Kirchmann mit vier Socialen Briefen. – Siehe dazu Die Akkumulation des Kapitals. In: GW, Bd. 5, S. 188 f..
[2] Siehe Eugen Böhm von Bawerk: Grundzüge der Theorie des wirtschaftlichen Güterwerts. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Neue Folge, Band XIII, 1886, S. 1 ff. und S. 477 ff.; ders.: Wert, Kosten und Grenznutzen. In: ebenda, Dritte Folge, Bd. III, 1892, S. 312 ff.
[3] Siehe Alexander Helphand: Oekonomische Taschenspielerei: Eine Böhm-Bawerkiade. In: Die Neue Zeit, 10. Jg., 1891–1892, 1. Bd., 1892, Heft 17, S. 524 ff.
[4] John Kells Ingram: Geschichte der Volkswirtschaftslehre. Autoris. Übersetzung von E. Roschlau, Tübingen 1890.