Alle diese Mißstände erzeugten zusammen den Bauernkrieg. Die Forderungen der Bauern waren zunächst nur auf die Abschaffung der stärksten Mißstände gerichtet. Den schärfsten Ausdruck fanden die bäuerlichen Forderungen in den zwölf Artikeln Müntzers.[1] Hier verlangt er unter anderem die Beseitigung aller Rechte, soweit sie noch nicht 200 Jahre bestanden. Der Bauernkrieg, der sich größtenteils in Süddeutschland abspielte, wurde niedergeschlagen. Im 18. Jh. begann dann das Bauernlegen.[2]
[1] Die zwölf Artikel mit den bäuerlichen Forderungen waren nicht von Thomas Müntzer, sondern im Namen der Vertreter des Schwäbischen Bundes in Memmingen (Oberschwaben) durch den Prediger Christoph Schappeler und den Kürschnergesellen Sebastian Lotzer aufgestellt worden. Siehe Flugschriften der Bauernkriegszeit. Unter Leitung von Adolf Laube und Hans Werner Seiffert bearb. von Christel Laufer u. a., 2. Aufl., Berlin 1978, S. 26 f.
[2] Durch Auskauf, meist aber durch brutale Vertreibung der Bauern durch den Grundherrn wurde das Bauernland zum Herrenland geschlagen. Höhepunkt des Bauernlegens war in England das 15. und 16. Jh., auf dem Kontinent das 17. und 18. Jh. Die ostelbischen Gebiete Preußens und Mecklenburgs waren davon besonders betroffen.