Die wirtschaftlichen Verhältnisse im alten Rom.
Die ersten Nachrichten darüber stammen aus dem 6. Jh. Man teilt die Geschichte Roms in drei Perioden. I. Periode bis zum peloponnesischen Krieg. II. Periode bis zur Kaiserzeit. III. Periode bis zum Untergang.
Um diese Zeit im 6. Jh. finden wir in Rom großen Grundbesitz auf der einen, kleinen in Verbindung mit Schuldsklaverei auf der anderen Seite. Ermöglicht dadurch den aufkeimenden Adel, der sich von der Arbeit befreite und als Folge davon Kampf zwischen Plebejern und Adeligen. Die Plebejer verlangten Aufteilung des Ackerlandes, politische Rechte und Aufhebung der Schuldsklaverei. Das Bestreben der Plebejer, in den Besitz von Land zu kommen, trieb diese zur Auswanderung aus Rom, und nur das Versprechen der Patrizier, ihnen solches zu verschaffen, veranlaßte die Plebejer, wieder zurückzukehren. Aber erst im 4. Jh. wurde die volle politische Freiheit durchgeführt. Eine Bestimmung aus dem 4. Jh., wonach ein einzelner nicht mehr als 500 Morgen Lan Gemeindeland im Besitz haben dürfe, beweist uns, daß das Land damals wohl im Besitz von einzelnen war, aber nicht als Privateigentum anerkannt wurde.
Mit der vollen politischen Gleichberechtigung von Plebejern und Patriziern war es einzelnen Plebejern möglich, sich ebenfalls Reichtümer anzuhäufen. Die inneren Kämpfe hörten aber damit keineswegs auf, im Gegenteil, diese verschärften sich, nur daß sie jetzt nicht mehr zwischen Plebejern u. Patriziern ausgefochten wurden, sondern zwischen Reichen und Armen. Die politische Gleichberechtigung brachte es mit sich, daß jetzt auch die Plebejer zu den Kriegsdiensten und Kriegslasten herangezogen wurden. Durch die häufigen Kriege wurden die Plebejer sehr oft aus dem Arbeitsverhältnis herausgerissen, was für den reichen Unternehmer immer eine unangenehme Sache war. Diese sahen sich nach rationelleren Arbeitskräften um. Die Sklaverei entwickelt sich, und zwar hier von vornherein als Kaufsklaverei. Die Haltung der Sklaven war anfänglich mehr oder weniger patriarchalisch. – Das änderte sich aber bald. Fluchtverdächtige wurden in Fesseln gelegt und, in solange sie nicht arbeiten mußten, in unterirdischen Verliesen verwahrt. Betrachtet wurde der Sklave wie ein Stück Vieh und als solches hatte er kein Recht. Im großen und ganzen wurden sie rationell gehalten, hatten aber keine Rechte. Doch schon in dieser Zeit bestand das Sprichwort: soviel Sklaven, soviel Feinde!
II. Periode. Jetzt hatten die Bauern politische Rechte, waren aber kriegspflichtig. Eine unendliche Kette von Kriegen riß die Bauern aus ihre der Landwirtschaft heraus und diese dem gänzlichen Verfall entgegen. Die auf diese Weise proletarisierten Bauern strömten nun nach Rom und verlangten Brot und Spiele. Das Resultat war die massenhafte Einfuhr von Getreide, was die römische Landwirtschaft vollends beseitigte. Die Adeligen benützten die Gelegenheit und kauften die zerfallenen Güter zu spottbilligen Preisen auf und bildeten auf diese Weise den landwirtschaftlichen Großbe-