Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.1, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 221

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Andererseits – kein Ausweg aus der Wirtschaftsweise (Verewigung des Proletariats für den einzelnen Lohnarbeiter, Verbreitung der Lohnarbeit auf alle Arbeitenden, Einschränkung des Aufsteigens der Ber Arbeiter, Verewigung der Reservearmee etc.)

Orienthandel der italien. Städte [Mit Tinte auf Vorder- und Rückseite geschrieben.]

1260 gingen zwei vornehme Venezianer, Nicolo u. Matteo Polo, mit einer Schiffsladung Waren übers Schwarze Meer nach dem an der Wolga stationierten Lager des Mongolenfürsten Barkai Khan, von wo aus sie an den Hof der Sommerresidenz des Groß Khans der Tatarei, des Kaisers von China, gelangten. Dieser bediente sich ihrer zu einer Gesandtschaft an den Papst nach Rom. Von Gregor X. feierlich empfangen, machten sie mit zwei Priestern u. Nicolos Sohn Marco eine zweite Reise nach China, wo Marco vom G Kaiser zu verschiedenen Missionen ins Innere des Reiches gebraucht wurde. Aus diesen Reisen hat er seine phantastischen Berichte gebracht. Mit reichen Schätzen gingen die Drei zur See über Siam, Sumatra u. Ceylon nach Ormuz u. erreichten via Trapezunt u. Konstantinopel 1295 Venedig. Die Folgen dieser Reisen waren, daß Papst Clemens V. 1301 am Hofe Cambuluc (Peking) durch den Erzbischof Montecorvino u. 1313 in Zayton durch einen Bischof vertreten war u. zwei weitere Italiener: 1316 Odorico von Pordenone u. 1339 Giov. von Marignolli große Reisen nach Ostasien machten. Es entstand ein so reger Verkehr, daß ein Italiener Pegoletti 1340 ein Reisehandbuch verfaßte.[1] Spezereien u. Gewürze wurden massenhaft gehandelt u. mit Profiten 300–500 Prozent. Genua, Pisa, Amalfi beherrschten den Landweg vom Persischen Golf aus, später Venedig im Bündnis mit den Mameluken Ägyptens den Seeweg durch das Rote Meer.

Im XIII. u. XIV. Jh. Erforschung Asiens zu durch italienische u. arabische Kaufleute.

Im XV. Erf. Afrikas durch Portugiesen (unter Initiative des Königtums).

1488 1484[2] schickte der portug. König Joao II., zur Auffindung des Seewegs nach Indien, eine Expedition, an der auch Martin Behaim aus Nürnberg teilnahm, die aber nur bis 21° kam. Bald darauf g schickte er unter Bartolomeu Dias eine zweite, die auch 1486 das Südkap umschiffte. Dias nannte ihn Cabo tormentoso, wegen der furchtbaren Stürme.

Man suchte das Gewürzland Indien u. das fabelhafte Goldland Zipangu (Japan).

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[1] Siehe Francesco Balducci Pegoletti: Continnente La Pratica Della Mercatura, Lisboa/Lucca/ Firenze 1766; Eduard Friedmann: Der mittelalterliche Welthandel von Florenz in seiner geographischen Ausdehnung (nach der Pratica della mercatura des Balducci Pegoletti), Wien 1912.

[2] In der Quelle: 1888 1884.