innerhalb der Umfriedigung vorhanden, sowie eine Schule, wo die Arbeiter in ihrer freien Zeit lesen und schreiben lernen können. Geistige Getränke werden nicht verkauft … Alle Eingänge werden streng bewacht, und keine Besucher, weder Eingeborene noch Weiße, erhalten Zutritt; die Lebensmittel werden von einem innerhalb der Mauern befindlichen der Gesellschaft gehörigen Laden geliefert. Der Compound der De Beers C° Grube beherbergte zur Zeit meines Besuches 2600 Eingeborene aller möglichen Stämme, so daß man dort Exemplare der verschiedensten Negertypen von Natal und Pondoland im Süden bis zum Tanganijkasee im fernen Norden sehen konnte. Sie kommen aus allen Himmelsrichtungen, durch die hohen Löhne, gewöhnlich 18–30 Mark die Woche, herbeigelockt, und bleiben dort drei Monate und länger, zuweilen sogar für lange Zeit.“ -- „In diesem weiten rechteckigen Compound sieht man Zulus aus Natal, Fingos, Pondos, Tembus, Basutos, Betschuanas, Untertanen Gungunhanas aus den portugiesischen Besitzungen, einige Matabeles u. Makalakas und viele sog. ZambesiBoys von den an beiden Ufern dieses Flusses wohnenden Stämmen. Sogar Buschmänner oder wenigstens Eingeborene, die von Buschmännern stammen, fehlen nicht. Sie wohnen friedlich zusammen und vergnügen sich in ihren freien Stunden auf ihre Art. Außer Glücksspielen sahen wir noch ein Spiel, das dem englischen ‚Fuchs und Gänse‘ ähnlich mit Steinen auf einem Brett gespielt wird; auch Musik wurde auf zwei primitiven Instrumenten gemacht; auf dem sog. Kaffernklavier, das aus ungleich langen, nebeneinander in einem Rahmen befestigten Eisenplättchen besteht und auf einem noch kunstloseren Instrument, aus ungleich langen harten Holzstückchen gefertigt, denen man durch Anschlagen verschiedene Töne, die Rudimente einer Melodie entlocken kann. Einige wenige lasen oder schrieben Briefe, die übrigen waren mit Kochen oder Schwatzen beschäftigt. Manche Stämme schwatzen ununterbrochen, und man kann in dieser seltsamen Negerretorte ein Dutzend Sprachen hören, wenn man von Gruppe zu Gruppe geht.“[1]
Heines Gedicht
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[1] Siehe James Bryce: Bilder aus Süd-Afrika, S. 206 ff.; siehe auch Rosa Luxemburg: Die Akkumulation des Kapitals. In: GW, Bd. 5, S. 358 ff. – Unter das mit Tinte klar geschriebene Zitat, das von der Redaktion nach James Bryce korrigiert worden ist, erscheint der Verweis auf Heines Gedicht mit Bleistift flüchtig vermerkt. – Siehe auch Moritz Julius Bonn: Die Eingeborenenpolitik im britischen Südafrika. In: Volkswirtschaftliche Zeitfragen, Vorträge und Abhandlungen, hrsg. von der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft in Berlin, Jg. 30, Heft 4/5, Berlin 1908, S. 53 ff.