HandVertrag Deutschlands mit Rußl.[1], Aufschwung der Elektrotechnik, Goldprod. in Südafr., Australien u. Klondyke (Alaska)
NB Heeres- u. Marinebestell.! (Parvus-Brosch.)[2] 1898 Bernstein!
1895–1900 beispiellose Hochkonj. Gold
Weltkr[ise] 1900–1901
Furchtbare Arbeitslosigkeit.
In Deutschland, Österreich, England, Rußland, in 90er J. Frankr., Italien, Belgien u. Ostasien. Zuerst in Rußl. aufgetreten.
[Auf linkem Rand:]
(Anstoß Streik der Kohlengr. in Böhmen)[3]
In Engl. Rückgang der Einfuhr um ca. 35 Mill. M, der Ausfuhr um ca. 235 Mill. M, nämlich ging zurück Einfuhr von Rohstoffen (Baumwolle etc., Ausfuhr von Kohle u. Eisen.) In Österr. enormer Preissturz für bei Eisenwaren u. Maschinen, Export fast aufgehört kolossal zurück, Betriebseinschränkungen u. Arbeitslosigkeit. Rußland Eisen- u. Kohleind., sowie [sic!]
1886 ist in England eine
Allgem. Preissinken.
Dreierlei Index-Zahlen | |||
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Nach dem „Economist“ | nach Palgrave | Nach Sauerbeck | |
1865–69 | 100 | 100 | 100 |
1870–79 | 93 | 97 | 97 |
1880–87 | 77 | 82 | 78 |
(Verschiedene Waren u. verschiedene Methoden) V Bankdiskont
1886 wurde in England eine Kommission zur Untersuchung der Ursachen der Geschäftsstockung eingesetzt. Es werden verschiedene Ursachen angeführt: 1) Verteuerung des Goldes, 2) Entwertung des Silbers, 3) der Schutzzoll vieler Staaten als Hemmung des Handels. Am meisten einigen sich aber die Erklärungen auf 1) Umwälzung
[1] Der am 10. Februar 1894 geschlossene und im März 1894 vom Deutschen Reichstag bestätigte Handels- und Wirtschaftsvertrag beendete den sich ab 1871 verschärfenden Zollkrieg zwischen Rußland und Deutschland. Für den Handel wurde das Prinzip der Meistbegünstigung gewährt. Die Aktiengesellschaften wurden gegenseitig anerkannt und ihnen der Status der Gerichtsbarkeit zugesichert. Ein- und Ausfuhrverbote wurden unterbunden und der Grenzverkehr gewährleistet. Zudem regelte der Vertrag den Schiffsverkehr zwischen Rußland und dem Deutschen Reich sowie die Einnahme von Gebühren für den Eisenbahnverkehr.
[2] Siehe Parvus: Marineforderungen, Kolonialpolitik und Arbeiterinteressen, Dresden 1898.
[3] Der Kohlenbergarbeiterstreik, der in Mährisch-Ostrau im Januar 1900 ausbrach und sich schnell ausbreitete, war mit zeitweise 70000 Streikenden bis dahin der größte Streik in Österreich. Die Bergarbeiter forderten die Verkürzung des Arbeitstages von 12 auf 8 Stunden, eine Lohnerhöhung um 15 Prozent, die Garantierung eines Mindestlohnes sowie die Anerkennung der gewerkschaftlichen Vertrauensleute. Der Streik dauerte zehn Wochen. Regierung und Unternehmer mußten die Vertreter der Gewerkschaft als gleichberechtigte Verhandlungspartner anerkennen.