Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.1, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 121

https://rosaluxemburgwerke.de/buecher/band-7-1/seite/121

Zweitens muß aus dem Durcheinander der Einzelkapitale von denen eine die ständige Kreisbewegung der Produktion und Konsumtion der Gesellschaft im Ganzen ermöglicht entstehen in Fluß erhalten werden u. zwar so, daß die Bedingungen für die kapitalistische Produktion: Sicherung Herstellung der Produktionsmittel, Ernährung der Arbeiterklasse, progressive Bereicherung der Kapitalistenklasse, d. h. steigende Ansammlung u. Betätigung des Gesamtkapitals der Gesellschaft gesichert bleiben. Wie sich dies Ganze aus den zahllosen auseinanderfallenden Bewegungen der Einzelkapitale knüpft, wie diese Bewegung des Ganzen durch fortwährende Abschweifungen bald in den Überfluß der Hochkonjunktur, bald in Zusammenbruch der Krise doch immer wieder in das richtige Verhältnis eingerenkt wird, um im nächsten Moment aus ihm wieder herauszufallen, wie aus alledem das, was der heutigen Gesellschaft nur Mittel: die ihre eigene Ernährung d als der min u nebst dem ökonomischen Fortschritt, u. das, was ihr de Zweck ist: die fortschreitende Kapitalansammlung, in immer gewaltigeren Dimensionen, das gerade jeder weiß hervorgeht, das hat Marx zwar im zweiten Bande des Kapital z seines Werkes zwar nicht endgültig aufgelöst, aber zum ersten Mal nach hundert Jahren, seit Adam Smith, auf die feste Grundlage der Gesetzmäßigkeit gestellt. und der Auf u.

Aber mit alledem was ist die sorgenvolle Existenz des Kapitalisten noch nicht erschöpft. Denn nun kommt, nachdem und indem der Kapita Profit z in steigendem Maße zu Geld wird, die große Frage der Verteilung der Beute. Gar verschiedene Gruppen melden da ihre Ansprüche an: neben dem Unternehmer der Kaufmann, der Leihkapitalist, der Grundbesitzer. Sie alle haben die Ausbeutung ermöglicht des Lohnarbeiters wie den Verkauf der von ihm hergestellten Waren, jeder an seinem Teil, ermöglicht und fordern nun ihren Teil am Profit. Diese Verteilung geschieht nun schon wieder ist aber eine noch viel verzwicktere Aufgabe, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Denn auch unter den Unternehmern selbst bes gibt es, je nach der Art des Unternehmens, große Unterschiede im der erzielten Profit Profit, wie er sozusagen frisch aus der Werkstatt der Arbeit gepflückt wird. In einem Produktionszweig gibt es und das reingesteckte Kapital das ist wird die Herstellung der Waren u. u. ihr Verkauf sehr rasch erledigt u. das Kapital kehrt nebst Zuwachs in kürzester Zeit zurück, es läßt sich damit flott immer wieder Geschäft u. Profit machen. In einem anderen Zweig ist das Kapital schon in der Produktion jahrelang festgeklemmt u. bringt erst nach langer Zeit Profit ein. In einem gewissen Zweigen muß der Unternehmer den größten Teil seines Kapitals in tote Produktionsmittel: Baulichkeiten, kostspielige Maschinen stecken, die ja an sich nichts einbringen, keinen Profit hecken, so sehr sie zur Profitmacherei unumgänglich sind. In anderen Zweigen kann der Unternehmer bei ganz geringen Auslagen sein Kapital hauptsächlich für Anwerbung von Arbeitern verwenden, von denen ein jeder schon das das fleißige geduldige Huhn ist, das ihm goldene Eier legt. So entstehen in der Profitmacherei selbst große Unterschiede zwischen den Einzelkapitalen, die ihnen als eine von dem Anblick der bür-

Nächste Seite »