Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.1, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 89

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Zum Glück gelang es den Fabrikanten nicht, volle Einigkeit zu erzielen. Es gibt „Außenseiter“ unter ihnen. Eine Anzahl großer Betriebe – Geyer, Rosenblatt, Silberstein usw. – zogen es vor, aus dem Spiel zu bleiben. Diesen fließen nun zahlreiche Aufträge zu; sie haben gesicherten Absatz für ihre Ware und außerdem wird dem Garnmangel der kleinen Betriebe wenigstens zum Teil vorgebeugt. In den letzten Tagen haben die genannten nicht aussperrenden Betriebe neue Arbeiter eingestellt und arbeiten Tag und Nacht. Dadurch werden ein paar tausend der ausgesperrten Arbeiter beschäftigt. Die Organisationen haben dabei die Sache derart eingerichtet, daß die Arbeiter in diesen Betrieben abwechseln, indem jeder nur drei Tage in der Woche arbeitet.

Die Lage ist also zur Zeit die: Die Arbeiter haben Aussicht, den Angriff abzuschlagen. Es kommt darauf an, einige Tausend Mann einige Zeit zu unterstützen. Hilfe ist dringend nötig. Wenn die Arbeiter Europas die internationale Solidarität betätigen, dann ist der Sieg in Łódź sicher.[1]

Vorwärts (Berlin),

Nr. 13 vom 16. Januar 1907.

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[1] Siehe dazu Das Epos von Łódź. In: Rosa Luxemburg: Arbeiterrevolution 1905/06. Polnische Texte. Hrsg. und übersetzt von Holger Politt, Berlin 2015, S. 240 ff.