Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.1, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 169

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Anfangs des XVII. Jh. Krieg griffen Holländer im Kriege mit Spanien – dem Portugal 1581–1640 gehörte – die portugiesischen Forts an der Südostküste Afrikas an, gaben aber den Versuch auf u. konzentrierten sich auf Ostindien.

(Erste Germanen in Afrika waren – die Vandalen im X V. Jh.)

Die Holländer suchten aber im Kriege mit Spanien auf der Reise nach Ostindien eine Station am Kap einzurichten, um ihren Mannschaften, die sehr an Skorbut litten, auf der langen Reise (sechs Mon.) Gemüse u. frisches Wasser zu liefern.

1648 blieb eine schiffbrüchige holländische Mannschaft sechs Monate in der Kapstadt-Gegend u. baute Gemüse. Nach ihrer Rückkehr priesen sie die Gegend. Daraufhin

1652 erste Ansiedelung der Holl. Ostind. Gesellschaft (unter Führung von Jan van Riebeeck), baute ein Fort, ein Hospital, einen Gemüsegarten u. Fleischmagazin. (Fleisch von den Hottentotten).

Das wurde Kapstadt.

1680 Zweite Ansiedelung – Stellenbosch.

1685 Die ersten Sklaven (westafr. Neger) eingeführt zur Landwirtschaft. Dann schickte die Holl-Ost. Co. Sträflinge aus dem hinterind. Archipel (Mohamm. Malayen) herzuschicken [sic!]. Diese vermischten sich mit den Negern u. Hottent. – Werden zu der farbigen Mischrasse Südafr. Kapstadts.

1689 Dreihundert französische Hugenotten, die aber nachher unter den Holländern aufgingen.

Die Kolonisten dehnten sich nach dem Innern zu u. gingen zur Viehzucht über.

1713 u. 1755 große Pockenepidemien vernichteten die benachbarten Hottentottenstämme u. machten so den Boden für die Ansiedler frei, die ein nomadisches Leben in der Wildnis führten u. mit den Buschmännern viel zu kämpfen hatten.

[Auf linkem Rand Hervorhebungsstriche.]

Durch ihre Ausbreitung nach dem Osten kamen sie in Zusammenstoß mit den Bantustämmen u. es begannen die schrecklichen Kaffernkriege.[1]

1779 ein Überfall der Kaffern, der den ersten Krieg einleitete. (1879 der neunte – letzte!)

1779 Unter dem Eindruck des Nordamer. Aufstands eine Gärung.[2] Abgesandte nach Holland, um von der Kompagnie Selbstverwaltung zu fordern.

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[1] Die Kaffernkriege waren neun aufeinanderfolgende Kriege zwischen den einheimischen Xhosa und europäischstämmigen Siedlern der Kapkolonie in der heutigen südafrikanischen Provinz Ostkap. Sie fanden zwischen 1779 und 1879 um fruchtbare Weidegründe und Ackerland statt. Mit dem neunten Grenzkrieg endete 1879 die Existenz des letzten unabhängigen Xhosastaates, der unter britische Verwaltung kam.

[2] Mit dem Nordamerikanischen Aufstand ist der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg gemeint. Er fand von 1775 bis 1783 zwischen den 13 Kolonien einerseits und der britischen Kolonialmacht andererseits statt. Nach der Unabhängigkeitserklärung 1776, der Bildung der Konföderation 1777 und dem aktiven Eingreifen Frankreichs zugunsten der Kolonisten 1778 war die Unabhängigkeit vom Mutterland nicht aufzuhalten. Es entstanden die Vereinigten Staaten von Amerika. Der britische König Georg III. erkannte 1782 in einem Präliminarfriedensvertrag die Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonien an.