Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.1, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 166

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Die Börsengeschäfte zerfallen in

1) Effektiv-, Loco- oder Kassengeschäfte, die entweder am Platze disponible u. sofort zu übernehmende Waren betreffen,

2) Termin- oder Lieferungsgeschäfte.

Letztere werden zur Grundlage spezieller Spekulations- oder Differenzgeschäfte.

Neben festen Zeitgeschäften gibt es an der Warenbörse auch Prämiengeschäfte, d. h. bedingte Zeitgeschäfte, bei denen dem einen Kontrahenten gestattet ist, gegen Zahlung einer Prämie (Reugeld) zurückzutreten.

Kaufm. Buchführung

Die üblichen Bücher sind:

1) Das Memorial (Kladde, Strazze, Prima Nota) wo alle geschäftl. Vorgänge incl. die Bareinnahmen u. Ausgaben ihrer Zeitfolge nach notiert werden.

2) Das Kassenbuch, wo alle Geldeingänge u. -ausgänge notiert werden.

3) Das Journal, in dem periodisch (monatlich) die Posten der beiden anderen Bücher nach Kreditoren u. Debitoren zusammengestellt werden.

4) Das Hauptbuch, wo die Aktiv- u. Passivposten der einzelnen Konteninhaber summarisch zur Nachweisung der Saldi aus dem Journal übertragen werden.

5) Zur s In Bankgeschäften gibt es noch ein Kontokorrentbuch, wo die Verhältnisse einzelner Geschäftskunden nachgewiesen werden.

Bei der einfachen Buchführung haltung treten im Hauptbuch als Konteninhaber nur die Personen auf, mit denen das Geschäft verkehrt. Bei der doppelten Buch führung haltung wird das ganze Geschäft in verschiedene gesonderte Abteilungen zerlegt u. jede hat ein Konto. z. B. Der Geschäftsinhaber wird vertreten durch das Kapitalkonto, dann gibt es z. B. ein Kassenkonto, Warenkonto, Gewinn- u. Verlustkonto, Konto der Haushaltungskosten, Bilanzkonto, Delkredere-Konto (für unsichere Forderungen).

Die Kaufleute sind gesetzlich zur Buchführung verpflichtet (auch zum Kopierbuch).

Agrarfrage

1. Übergang vom Großbesitz zu kleinerem bedeutet häufig Übergang von extensiver zu intensiver Wirtschaft (z. B. in den Ver. Staaten, auch in Dlnd, von extens. Viehwirtsch. zum Ackerbau oder von Getreidebau zu intens. Viehzucht).

2. Großbetrieb ist aus Mangel an Arbeitskräften auf die Nebenexistenz von Kleinbetrieb angewiesen u. sucht diesen zu konservieren. Kleinbetrieb erhält sich also nicht als Konkurrent des Gr. infolge seiner Lebensfähigkeit, sondern als Anhängsel des Großb.

3. Da der K Der Bevölkerungszuwachs des Bauerntums schafft Nachfrage nach kleinen Parzellen Land. Da Kleinbauern keine Rente für sich herauswirtschaften, sondern

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