Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Bd. 7.1, 1. Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin 2017, S. 143

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Alles das führte schon 1866 zur Krise. Plötzlicher Ausbruch der Panik im Mai infolge des Bankrotts einer großen Firma Overend & Co. in zwei Wochen wurde die Kasse der Bank v. E. fast geleert. Aktienbanken fallierten, auch Eisenbahngesellschaften.

Am schwersten getroffen Eisen-, Maschinenindustrie u. Schiffsbau.

1869 Geld- u. Kreditkrise in den Ver. Staaten.

Zweite Weltkr[ise] 1873

1871–73 in ganz Eur[opa] Epoche eines außerord. Aufschwungs der Ind[ustrie]. Französische Milliarden in Dlnd Tilgung der Staatsschulden, Gewerbe AG-Gründungen.

In P Statistik der AG.

Deutschland u. Österr. Hauptgebiete des Börsenspiels geworden. Bau neuer Eisenbahnen, Häuserbau, Grundstücksspekulation, namentlich in Wien.

Länge der vollsp. deutschen Eisenbahnen km 1845 2143
1855 7826
1865 13900
1875 27981
1880 33645
1890 41818
1904 53822

In Österreich 1867–1873 konjessionirt [sic!] 175 Banken, 34 Eisenbahnunt., 675 Industrieges., 104 Baubanken, 39 Versicherungsges., acht Schifffahrtsges. mit insges. 4000 4 Mrd. Gulden. Zustande kamen 682 AG mit 2577 Mill. G.

Der Gründungsschwindel schlug nach den Ver. St. um. Hier gab es seit Beendigung des Bürgerkrieges enormen Aufschwung. Eisenbahnen: 1870–73 neues Netz von 23406 Meilen. 1864 auch beginnt das System der hohen indir. Besteuerung u. der Hochschutzzölle.

In England unerhörte Prosperität in der Eisen- und Steinkohlenindust.

Allgem. Ausfuhr aus England nach den Ver. St.: 1870 28,3 Mill. £, 1872 40,7 (1878 14,6)

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